Schacht Konrad: Der Ausbau in Salzgitter verzögert sich

Schacht Konrad: Der Ausbau in Salzgitter verzögert sich

Der Ausbau von Schacht Konrad in Salzgitter zu einem atomaren Endlager dauert vermutlich zwei Jahre länger als geplant. Ungeachtet dessen fließen bereits die Mittel aus dem Konrad-Fonds. Die ersten zwei Millionen Euro werden Montag vergeben.

Schacht Konrad bei Bleckenstedt: Der Ausbau zum atomaren Endlager ist aufwändiger als gedacht. Das Bundesamt für Strahlenschutz prüft nun, ob die Verzögerung unumgänglich ist.

Von Schacht Konrad erwarten die Salzgitteraner in der Regel  keine guten Nachrichten. Nun gibt es im Prinzip gleich zwei davon. Die erste hängt mit der Inbetriebnahme zusammen.  Das Jahr 2019 dürfte nach Medienberichten nicht zu halten sein und sich damit die Einlagerung schwach oder mittelradioaktiver Abfälle weiter verzögern.

Die mit am Ausbau befasste Deutschen Gesellschaft zum Bau und Betrieb von Endlagern (DBE) hat beim Bund eine spätere Fertigstellung für 2021 beantragt. Das bestätigt das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in Salzgitter. Der Grund: Der Aufwand, die beiden alten Schächte des Erzbergwerks zu sanieren, soll größer sein als gedacht. Entsprechend dürften auch die Kosten für die Maßnahme steigen. Derzeit geht das BfS von 2,2 Milliarden Euro für den Ausbau aus, mehr als zwei Milliarden davon fließen an die DBE. „Das BfS lässt derzeit von einem unabhängigen Sachverständigen prüfen, ob der vom Unternehmen festgestellte zusätzliche Sanierungsbedarf unabweisbar ist, welche Auswirkungen er gegebenenfalls auf den Zeitpunkt der Fertigstellung des Endlagers hat oder ob der Sanierungsaufwand kosten- und zeitmäßig reduziert werden kann“, teilt BfS-Sprecher Florian Emrich auf Anfrage der Salzgitter Woche mit.

Geld für 23 Projekte

Für diesen Fall dürften auch die Mittel der Energiewirtschaft für den Konrad-Fonds erst später fließen. Wie berichtet, erhält die Stadt als Entschädigung 100 Millionen Euro verteilt über 35 Jahre. Zwei Drittel zahlen die Versorger, den Rest der Bund. Der überweist sogar schon seit 2011 jedes Jahr 700.000 Euro an den extra gegründeten Konrad-Fonds.

Zum ersten Mal wird am morgigen Montag davon Geld offiziell ausgeschüttet, was vor allem für viele Vereine und Institutionen die zweite gute Nachricht sein dürfte. Im Rathaus gibt Oberbürgermeister Frank Klingebiel gemeinsam mit Mitgliedern des Kuratoriums und der Geschäftsfürhung der Stiftungsgesellschaft bekannt, welche 23 Projekte aus den Bereichen Soziales, Umwelt, Kultur, Sport und Bildung in Salzgitter sowie in den Gemeinden Lengede und Vechelde mit zusammen zwei Millionen Euro gefördert werden. 40 Anträge waren im Rathaus eingegangen.