Gedenktafel in Betzhorn: ,Provinzposse‘ statt Diebestahl
Betzhorn. „Wir hätten uns die Anzeigenaufnahme sparen können“, ärgert sich Thomas Reuter von der Gifhorner Polizei. Denn nicht Diebe, sondern Ehrenamtliche hatten die Gedenktafel am Heiligen Hain entfernt.

Doch nicht geklaut: Heiner Müller (rechts) ist einerseits erleichtert, andererseits verärgert über die schlechte Kommunikation. Photowerk
Als die Polizei am vergangenen Sonntag von Kultur- und Landschaftsführer Heiner Müller über das Verschwinden der 50 Kilogramm schweren Bronzetafel informiert wurde, leitete sie Ermittlungen wegen Diebstahls ein. Wie sich später herausstellte, hatten Ehrenamtliche einer Wahrenholzer Privatinitiative die Tafel mit guter Absicht abmontiert, allerdings ohne bescheid zu sagen. „Das ist wahrhaftig eine Provinzposse“, steht für Heinrich Meyer fest, dessen Familie den Heiligen Hain an den Landkreis verpachtet hat. Die private Initiative Wahrenholzer Bürger habe die mehr als 99 Jahre alte Gedenktafel vom Findling abgebaut und einem Schmied zur Überarbeitung gegeben, erfuhr der 70-Jährige erst am Montagabend. „Man hätte uns vorher davon in Kenntnis setzen müssen“, ärgert sich der Betzhorner über „Kommunikationsprobleme“. Kultur- und Landschaftsführer Heiner Müller spricht von einer „peinlichen Geschichte“. „Ich führe mehrmals im Monat Besuchergruppen durch den Heiligen Hain und wusste ebenfalls nichts von der Restauration der Gedenktafel“, so Müller. Die Patina fand der Kultur- und Landschaftsführer übrigens nicht störend: „Sie passte zu der mehr als 99 Jahre alten historischen Gedenktafel.“

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