
Gifhorn International: Buntes Fest führte um die ganze Welt
Gifhorn. Ulrike und Erhard Blum nutzten am vergangenen Samstag die Gelegenheit zur kulinarischen Weltreise mitten in Gifhorn: An fast jedem Stand des fünften Kulturfestes der Zuwanderer mit dem Namen „Gifhorn International“ gab es Spezialitäten zum Kosten. „Und mit jedem kommt man unkompliziert ins Gespräch“, freuten sich beide über viele Begegnungen.
„Ganz schön scharf“, kommentierte Bürgermeister Matthias Nerlich die Probierhäppchen von der Elfenbeinküste. „Aber das wärmt gut von innen.“ Er freute sich über das Interesse der Gifhorner verschiedenster Nationalitäten aneinander.
„Das zeigt auch, dass man ein bisschen Geduld braucht, bis so eine Veranstaltung ihre Eigendynamik entwickelt“, meinte Nerlich. So viel Eigendynamik, „dass wir mittlerweile mehr Anfragen als Platz haben“, berichtete Serina Hoffmann vom Fachbereich Kultur der Stadt. „Die Vereine wollen unbedingt dabei sein.“
Weil es auch ein bisschen Werbung in eigener Sache ist. „Viele Menschen bleiben stehen und fragen“, berichtet Anna Kaufmann von der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland. „Auch unsere Landsleute wissen oft nicht, dass es uns gibt.“ Schottische Dudelsäcke und afrikanische Trommelklänge: Eine akustische Weltreise bot das Bühnenprogramm. „Dieses Kulturprogramm hat uns angelockt“, berichtete Elvira Kuhnke. Die Kinder waren ebenfalls gut beschäftigt: Mikail Karakas (13) brauchte am Stand des DRK-Familienbüros nur drei Hammerschläge, um den Nagel im Holz zu versenken, und Inra Klein (8) malte hingebungsvoll ein Sandbild.
Die oft traumatischen Erlebnisse der Flüchtlinge wurden am Stand der Flüchtlingshilfe der Stadt sichtbar. Ballo Suleymane von der Elfenbeinküste bot gleich nebenan hübsche Deko aus farbigem Sand an. „Hier, die deutsche Flagge“, zeigte er eine Vase mit den schwarz-rot-goldenen Streifen. Blums jedenfalls stellten fest: „Die Menschen sind hier nicht nur als Bittsteller, sie bieten uns auch etwas an.“