Wolfsburg: Fahrdienst neu ausgeschrieben
Wolfsburg. Eltern der Peter-Pan-Schule bitten Oberbürgermeister Klaus Mohrs, dass Firma Neumann aus Fallersleben weiterhin die Schüler befördern darf. Die Stadt will den Auftrag an einen überregionalen Sozialdienst vergeben – mehr als 20 Beschäftigten droht die Kündigung
Auch die Firma Pardun, die die Schillerschule bedient, ist betroffen (14 Fahrer). Fast 40 Menschen erwartet also ein trauriges Weihnachtsfest. Auch Eltern und Kinder sind unglücklich. „Beständigkeit und fürsorgliche Betreuung sind ein wichtiger Bestandteil für behinderte Kinder“, heißt es im Elternbrief, „wir denken auch an unsere autistischen Schüler.“ Seit Gründung der Schule vor 20 Jahren hat sich die Firma Neumann auf die Beförderung von Behinderten spezialisiert, Rampen angebaut und die Fahrzeuge mit Begleitpersonen ausgestattet. „Es sind Freundschaften entstanden – und ein perfekter Informationsfluss“, so die Eltern. Seit 20 Jahren ist Traudel Schubert Fahrerin, seit zehn Jahren ist Jürgen Geisler dabei. „Man hängt an den Kindern“, sagt er, „und am Job.“ Die meisten Kollegen sind auf 450-Euro-Basis beschäftigt – Frührentner, Witwen und Hausfrauen sichern so ihre Existenz. Den Privatunternehmern droht Insolvenz.
Oberbürgermeister Klaus Mohrs zeigt Verständnis: „Natürlich bedauere ich es sehr, wenn durch die Neuvergabe der Schülerbeförderung Arbeitsplätze verloren gehen.“ Die Situation ändern werde er wohl nicht können: Der aktuelle Vertrag läuft aus und muss von der Stadt in einem europaweiten Verfahren neu vergeben werden – „und das, wie in allen anderen Fällen, diskriminierungsfrei, transparent und nach rechtsstaatlichen Kriterien“, so Mohrs.


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