Oberstufenschüler in Salzgitter kümmern sich um die AIDS-Aufklärung
Wie leben HIV-infizierte Menschen mit der Krankheit? Dieser Frage haben sich anlässlich des Welt-AIDS-Tages am 1. Dezember die Schüler des Kranich-Gymnasiums gewidmet. Auf Einladung der Projektgruppe „Wir reden!“ berichteten drei Betroffene davon.
Ralf ist HIV-positiv und läuft Marathon. Renate hat AIDS. Sie kämpft seit mehr als 20 Jahren gegen das Virus. Gemeinsam mit dem dritten Gast René waren sie an den Kranichdamm gekommen, um aus ihrem Leben zu erzählen. Die 13 Oberstufenschüler, zwölf davon Mädchen, wollten an dem Abend ihre Alterskameraden informieren und aufklären, aber auch Diskussionen anregen. Mit den Gesprächspartnern und einem interaktiven Bühnenprogramm zeigten sie, mit welchen Vorurteilen und mit wie viel Unwissen die fast 80.000 HIV-infizierten Menschen in Deutschland konfrontiert werden: Ihre Umarmung wird abgelehnt aus Angst vor dem Virus. Sie werden nicht mehr eingeladen, weil Gastgeber sich vor Ansteckung fürchten. Sie bekommen keinen Job, weil Chefs fürchten, es lohne sich womöglich nicht, in einen HIV-infizierten Bewerber zu investieren.
„Die denken, der stirbt doch sowieso bald“, erklärt Ralf. Dabei ließen sich viele Herausforderungen – auch dank der fortgeschrittenen medizinischen Möglichkeiten – gut bewältigen. Es müsse ja nicht gleich ein Marathonlauf sein. Die „Kranich“-Gymnasiasten wollen ihr Projekt weiterentwickeln und nach der Auftaktveranstaltung das Programm auch an anderen Schulen in der Region Salzgitter-Braunschweig zeigen. Die Gruppe „Wir reden!“ plädiert für einen ehrlichen Umgang mit einer immer noch unheilbaren Krankheit und den menschlichen Umgang mit Betroffenen.


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