Salzgittersee: Die Hunde müssen nicht mehr draußen bleiben

Salzgittersee: Die Hunde müssen nicht mehr draußen bleiben

Die Nachricht verbreitete sich in Windeseile unter den Hundehaltern in Salzgitter. Ihre Vierbeiner können im nächsten Sommer im See plantschen gehen. Der Rat der Stadt hat mit großer Mehrheit dafür gestimmt, an der Nordspitze der Insel eine Badestelle einzurichten. Bis zu 10.000 Euro sind dafür eingeplant.

Bekommen an der Nordspitze der Insel im Salzgittersee einen Badeplatz für ihren Hund Rocky: Monique und Benjamin Priwall mit Sohn Taylor.

Vor allem bei der Familie Priwall in Lebenstedt löst der Beschluss große Freude und auch ein wenig Stolz aus. „Es bringt doch etwas, sich für eine Sache einzusetzen“, sagt das Paar, das im Juli 2013 den Stein ins Rollen brachte. Damals gingen sie an einem heißen Sommertag am See spazieren und Hund Rocky machte einen Satz ins Wasser. Daraufhin setzte es eine Standpauke von zwei Mitarbeiterinnen des Ordnungsamtes.
Benjamin Priwall ärgerte sich über das Badeverbot und darüber, dass es in dem See nicht einmal eine kleine Ecke gebe, wo die Hunde sich abkühlen können. „Nicht jeder hat einen Gartenteich oder einen Pool zu Hause“, beklagte er in der Salzgitter Woche. Nach dem Zeitungsaufruf war er plötzlich nicht mehr alleine. Andere Hundefreunde meldeten sich, heraus kam eine Initiative, die ihr Anliegen der rot-grünen Mehrheit vortrug. Die Ratspolitiker ließen die Möglichkeit durch die Verwaltung prüfen, die sich nach Abstimmung mit den Vereinen und den Hundefreunden dafür aussprach, die Badestelle am Nordufer der Insel anzulegen und nicht wie ebenfalls denkbar im Modellbootbereich. Das traf auch die Zustimmung im Rat, der die städtische „Verordnung über die Benutzung des Sport-, Freizeit- und Erholungsgebietes Salzgittersee“ entsprechend änderte. Dort sind auch klare Regeln beschrieben. Die Hunde dürfen nur an der Uferstelle ins Wasser, auch ihr Badebereich im See wird entsprechend markiert.
Die Fraktion der Linken im Rat sprach sich gegen den Standort aus. Sie hätte eine Badestelle im Süden am Regattaturm befürwortet. Diese sei besser zu erreichen und hat einen größeren Abstand zum Sandstrand, sagte Vorsitzender Hermann Fleischer. „Das Ergebnis kann uns nicht überzeugen.“
Ganz anders sieht das Stefan Klein (SPD), der von einer „gelungenen Lösung“ sprach und der Inititiative dankte. Am Nordufer der Insel seien Konflikte weitgehend ausgeschlossen. „Ich bin gespannt und guter Dinge.“ Dem schloss sich Marcel Bürger im Namen der Fraktion der Grünen an. Er rief gegenseitiger Rücksichtnahme auf. Es sei wichtig, den See allen zugänglich zu machen, so Bürger. An der Stelle „müsste das sehr gut klappen“.
Als Kompromiss sieht auch Benjamin Priwall das Ergebnis. Immerhin habe die Stadt gehandelt, was nach seinen Worten aber auch verständlich ist mit Blick auf die vielen Hundebesitzer. Er hätte sich auch einen Platz vorstellen können, der etwas näher liegt, dafür gefällt ihm das Gelände mit Blick auf die Reppnersche Bucht sehr gut. Er freut sich jedenfalls darauf, dort im nächsten Sommer mit seiner Familie und Hund Rocky  schwimmen zu gehen.