425 Jahre St. Annen: Festgottesdienst in Oelber
425 Jahre St. Annen: Der Festgottesdinest in der Schlosskirche in Oelber beginnt am 30. Juni um 16 Uhr. Foto: rk

425 Jahre St. Annen: Festgottesdienst in Oelber

Oelber. Ein Jubiläum steht dem Pfarrverband Baddeckenstedt ins Haus. Er lädt zu einem Festgottesdienst zu 425 Jahre St. Annen ein. Los geht es Sonntag, 30. Juni, um 16 Uhr in der Schlosskirche.

Anlässlich des 425-jährigen Bestehen des Kirchenbaus singt die Ökumenische Schola, die Leitung hat Leitung von Reinhold Renger. Im Anschluss ist ein gemütliches Beisammensein geplant rund um Kirche und Gemeindehaus und mit einem Imbiss. Kirchenführungen sind auf Anfrage möglich.
Dann können sich die Gäste ein Bild machen von der ersten protestantische Kirche im Bereich der heutigen Ev.-Luth. Landeskirche Braunschweig nach Einführung der Reformation im Jahr 1568.
„Die Burg Oelber ist schon seit dem 14. Jahrhundert im Besitz der Familie von Cramm. Das Dorf wurde zu dieser Zeit pfarramtlich von Baddeckenstedt versorgt“, heißt es in der Chronik. Danach einigten sich im Jahr 1592 die Brüder Franz und Burchard von Cramm auf den Bau der Schlosskirche, damit der Ort endlich seine eigene Kirche bekommen soll.
1594 wurde der Saalbau für 1275 Gulden fertig gestellt und ist architektonisch eher schlicht gehalten. Der Turm, ein Dachreiter im Westen, hat die Form einer achtseitigen Laterne und ein geschweiftes Dach. Die Ecken des Gebäudes sind mit Sandsteinquadern ausgeführt.
In den ersten eineinhalb Jahrhunderten wurde die Kirche auch als Begräbnisstätte genutzt. Insgesamt zehn Grabplatten der Familien von Cramm und von Bortfeld, die sich einst im Fußboden des Altarraums befanden, schmücken heute die Außenwand des Gotteshauses.
Im Innenraum der Kirche fallen die großen Epitaphe neben dem Altar auf. In der linken Nische ist ein Bild von dem betenden Ascanius von Cramm zu sehen, Urenkel des Kirchenerbauers Burchard von Cramm. In der rechten Nische befindet sich ein Epitaph aus Marmor. Es ist eine Gedenktafel zu Ehren Achaz Heinrich von Cramm und dessen Familien. Desweiteren befinden sich neben dem Altar zwei Apostelfiguren: Petrus und Paulus.
Über der inneren Eingangstür sind vier kleine Bleiglasfenster zu finden. Sie zeigen verschiedene Wappen, die für die Geschichte der Familie von Cramm von Bedeutung sind. Im Osten, oberhalb des Altars, befindet sich eine Fensterrosette, die das Gesicht von Jesus Christus mit einer Dornenkrone zeigt. Dieses ist wohl bei Renovierungen im 19. Jahrhundert entstanden. Die Kanzel, der Taufstock und der Stuhl im Altarraum sind auch auf das 19. Jahrhundert zurückzuführen.
Im Jahr 1860 schenkte die Patronin Mechthild von Cramm der Gemeinde eine Orgel.
Ab 1951 gab es immer wieder Erneuerungen und Erweiterungen, die letzte im Jahr 2012. Zu dieser Zeit hat Orgelbauer Christoph Greve die Orgel komplett renoviert und erweitert. Die Deckenmalereien sind aus dem Jahr 1887 vom berühmten Kirchenmaler Adolf Quensen. Zu sehen sind die segnende Hand Gottes, das Lamm mit der Siegesfahne und über dem Altar die Taube, als Bild für den heiligen Geist.