Imker mit großen Verlusten: Milbe vernichtet Bienenvölker
Große Gefahr durch kleine Parasiten: Auch im Kreis Gifhorn beklagen viele Imker teils große Bestandsverluste, für die vor allem die Varroa-Milbe verantwortlich gemacht wird.

Imker mit großen Verlusten: Milbe vernichtet Bienenvölker

Landkreis Gifhorn. Gifhorns Imker machen derzeit sich große Sorgen um ihre Bienenvölker. Kreisweit haben sie rund die Hälfte verloren. Vor allem die Varroa-Milbe rafft ganze Völker dahin.

Große Gefahr durch kleine Parasiten: Auch im Kreis Gifhorn beklagen viele Imker teils große Bestandsverluste, für die vor allem die Varroa-Milbe verantwortlich gemacht wird.

Helmut Klatt ist in der Branche zurzeit ein gefragter Mann. Der Hobbyimker aus Isenbüttel will einige seiner 22 Bienenvölker abgeben. „Die Nachfrage ist enorm. Ich habe Anfragen sogar aus Hannover“, so Klatt.

Kein Wunder, denn europaweit beklagten Imker Verluste, sagt Wolfgang Frank, Vorsitzender der Kreis-Imker. Er schätzt die Verluste unter den 1800 Bienenvölkern im Landkreis Gifhorn auf bis zu 60 Prozent. „So große Ausfälle gab es schon lange nicht mehr. Manche Kollegen haben 100 Prozent.“

Die Folgen seien nicht nur teurer Honig, sagt Frank. Viel dramatischer seien die Ausfälle bei der Bestäubungsleistung. Zum Beispiel Apfelbäume: 70 Prozent der Bestäubung leisteten die Bienen. Ohne Bienen werde die Verbreitung der Pflanzen gebremst. Hummeln und andere Insekten könnten das auf keinen Fall ausgleichen.

Die Behandlung sei zeitlich sehr eng begrenzt, nennt Frank Schwierigkeiten im Kampf gegen die Varroa-Milbe. „Einige Mittel kann man nur in der brutfreien Zeit einsetzen.“ Somit sei in der nächsten Zeit Arterhaltung für die kleiner gewordenen Bienenvölker am wichtigsten.