Geplanter Aufmarsch: DGB und Linke kommen Neonazis zuvor

Geplanter Aufmarsch: DGB und Linke kommen Neonazis zuvor

Gifhorn/Wolfsburg. Die rechtsextreme NPD hat zu einem Aufmarsch in Wolfsburg am 1. Juni aufgerufen. Die Polizei schließt nicht aus, dass die NPD wegen Einschränkungen in Wolfsburg auch auf Gifhorn ausweichen könnte. Fest steht schon, dass Gegenkundgebungen in Gifhorn stattfinden werden.

Die Linke und der DGB kämpfen mit harten, aber fairen Bandagen gegen Neonazis: Indem sie eine Demo beim Ordnungsamt angemeldet haben, sind Gifhorns Straßen von Rechts wegen für Kundgebungen der Rechten tabu.

„Es liegen drei Anträge für Kundgebungen vor – allerdings nicht von der NPD“, teilte Babette Kutrieb vom Ordnungsamt der Stadt mit. Nach dem Motto „Bunt statt Braun“ und „Keine Nazis in Gifhorn und anderswo“ seien Veranstaltungen am Bahnhof Gifhorn (Süd), Schillerplatz und Ceka-Brunnen angemeldet, unter anderem vom Deutschen Gewerkschaftsbund und den Linken.

„Wer zuerst anmeldet, hat gewonnen“, sagt Kutrieb. Sie könne an der Stelle keine weitere Veranstaltung mehr positionieren. Eine übliche Praxis, Nazis in bestimmten Bereichen auszuschließen, sagt Polizeisprecher Thomas Reuter. Er bestätigt, dass die NPD versuchen könnte, sich in Wolfsburgs Nachbarschaft zu tummeln, weil das Verwaltungsgericht ihr nur im Gewerbegebiet Ost der VW-Stadt einen Aufmarsch zugesteht – und das auch nur bis 18 statt 22 Uhr. Darüber hinaus sei so oder so mit Rechten am 1. Juni auch in Gifhorn zu rechnen, sagt Reuter. „Wir sind auf alles vorbereitet.“ Gifhorner Beamte werden laut Reuter generell am 1. Juni im Einsatz sein – entweder in Wolfsburg oder in Gifhorn.

Vorbereitet sein sollten auch die Autofahrer am 1. Juni: Zeitweise wird die Braunschweiger Straße dicht sein, weil ein Demonstrationszug vom Bahnhof in die Innenstadt gehen wird, kündigt Kutrieb an. Das Ordnungsamt habe deshalb unter anderem der Lebenshilfe empfohlen, dass Gastrednerin Ulla Schmidt über Ausweichrouten zur Großveranstaltung im Schlosshof anreisen sollte.