Radmuttern an Wolfsburger Autos gelöst – bereits zwei Unfälle

Radmuttern an Wolfsburger Autos gelöst – bereits zwei Unfälle

Wolfsburg. In Wolfsburg werden offenbar bei vielen Autos die Radmuttern gelockert. Mittlerweile liegen der Polizei schon zwei Dutzend Anzeigen vor, nicht nur VW-Parkplätze waren betroffen. Es kam bereits zu zwei Unfällen.

Radmuttern an Autos gelöst: Tatort waren vor allem die VW-Parkplätze – der Werkschutz ist alarmiert. Aber auch in der Innenstadt wurden Fahrzeuge manipuliert.

„Wir raten dazu, vor Fahrtantritt die Radmuttern zu überprüfen“, so Polizeisprecher Sven-Marco Claus – die Sabotageakte durch Unbekannte seien „richtig gefährlich“. Bislang kam es zu zwei Unfällen, weil sich Räder lösten, zum Glück gab‘s keine Verletzten.

Bekannt geworden waren die Sabotage-Akte zunächst auf VW-Parkplätzen, mittlerweile häufen sich die Fälle; mindestens zwei Dutzend zählte die Polizei seit März, auch in der Innenstadt. Der oder die Täter bauten sogar Zierblenden ab, entfernten alle Muttern bis auf eine und setzten die Zierblenden wieder auf. Selbst Felgenschlösser stellten kein Hindernis dar.

Eins der Opfer ist VW-Mitarbeiter Michael Schmidt: „In der Werkstatt sagte man mir: Noch zwei Umdrehungen, und die Muttern wären rausgeflogen.“ Das habe ihn „wirklich schockiert“, so der 45-Jährige. Bemerkt hatte er die Sabotage durch ungewöhnlich laute Fahrgeräusche: „Zur Überprüfung reicht es nicht, gegen das Rad zu treten“ – wegen des Fahrzeuggewichts wirke das nach wie vor fest: „Man muss schon den Radmutternschlüssel ansetzen.“

VW ist alarmiert: „Die Streifen vom Werkschutz wurden deutlich angezogen. Dafür wurde zusätzliches Personal zum Streifendienst abgestellt“, sagte ein VW-Sprecher, der außerdem die „enge Zusammenarbeit mit der Polizei“ hervorhob. Zudem wird der VW-Werkschutz von einem privaten Sicherheitsdienst unterstützt und es sollen Kameras an Parkplätzen installiert werden.

Die Polizei hat ihre Kontrollen ebenfalls verstärkt. Die Aufklärung der Fälle gestaltet sich allerdings schwierig. Die Tatorte beschränken sich nicht auf VW-Parkplätze, auch Autos in der Innenstadt wurden manipuliert – und die Täter schlugen nicht nur in der Dunkelheit zu. „Es gibt Taten, die sich tagsüber ereigneten, in anderen Fällen ist das schwer nachvollziehbar“, so Polizeisprecher Sven-Marco Claus. Er rät: „Alle Opfer sollten Anzeige erstatten, natürlich hoffen wir auch auf Zeugen.“