Protest gegen Ausbau der Dieselstraße auf sechs Spuren
Wolfsburg. Die Stadt will die Dieselstraße durch den Ausbau auf bis zu sechs Spuren zur neuen Haupt-Einfallstraße für Wolfsburg machen. Das sorgte für heftige Diskussionen im Strategie-Ausschuss. Bernd Sudholt, früher Ortsbürgermeister in Reislingen, kündigt sogar die Gründung einer Bürgerinitiative in den kommenden Tagen an.
Oberbürgermeister Klaus Mohrs (SPD) erklärte angesichts vieler Probleme vor allem im Berufsverkehr klipp und klar: „Wir müssen aufpassen, dass wir die Chancen, die diese Stadt bietet, nicht verschlafen.“ Die Erweiterung der Dieselstraße von vier auf sechs Spuren wird für die gesamte Länge geprüft – also von der Marie-Curie-Allee bis zum St.-Annen-Knoten. Der Ausbau habe das Ziel, den „Flaschenhals Vorsfelde“ sowie die Reislinger und die Nordsteimker Straße zu entlasten.
Die Reislinger Straße, an der ebenfalls ein Neubaugebiet entsteht (Hellwinkel), soll künftig nicht stärker durch Autos belastet, sondern vor allem für öffentlichen Nahverkehr genutzt werden.
Mohrs’ Parteifreund Norbert Lem (SPD) war hingegen entsetzt bei der Vorstellung einer sechsspurigen Dieselstraße und sprach von „einer Art Autobahn“ nördlich von Reislingen. Er und „viele weitere unzufriedene Bürger aus Reislingen“ würden sich einem Protest anschließen, so Sudholt. Forderungen: Keine fünfstöckigen Gebäude im geplanten Reislinger Baugebiet Wiesengarten, Lärmschutz für dieses Gebiet und – vor allem – kein sechsspuriger Ausbau der Dieselstraße. „Man sollte endlich überlegen, wie man die B188 bei Vorsfelde vernünftig vierspurig anbinden kann“, so Sudholt, „man kann doch nicht den Verkehr aus allen Richtungen auf die Dieselstraße leiten und gleichzeitig ein Baugebiet ohne Lärmschutz sowie ein VfL-Trainingszentrum hier einrichten, das noch mehr Verkehr ranholt. Die ganze Planung ist schizophren!“
Unzufrieden ist auch der amtierende Ortsbürgermeister in Reislingen, Hans-Jürgen Friedrichs (SPD). „Die alleinige Konzentration des Verkehrs auf diese Strecke kann nicht richtig sein“, sagt er und plädiert für jeweils vier Spuren auf der Landesstraße 290 Richtung Hehlingen und auf der Dieselstraße. Denn: „Was bringen sechs Spuren, wenn es an den Kreuzungen nicht weitergeht?“
Außerdem schlägt Friedrichs den dreispurigen Ausbau der Nordsteimker Straße und die Einführung eines „intelligenten Verkehrssystems wie auf dem Messeweg in Hannover“ vor. Dort werden Fahrspuren je nach Bedarf in wechselnder Richtung frei gegeben.


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