Wolfsburger gaben 145 Waffen ab
Die 145 Waffen, die in Wolfsburg abgegeben worden sind, werden im Besiein der Stadt im Hochhofen der Salzgitter Stahl vernichtet. imago61378692h

Wolfsburger gaben 145 Waffen ab

Wolfsburg. Ein Jahr lang hatten Wolfsburger Zeit, illegale Waffen aus ihrem Besitz straffrei im Rathaus oder bei der Polizei abzugeben. Im Zeitraum dieser bundesweiten so genannten Amnestieregelung (6. Juli 2017 bis 1. Juli 2018) gingen bei den Wolfsburger Behörden 145 Schusswaffen ein. Das klingt viel, aber nur ein Bruchteil war tatsächlich illegal.
„Besonders häufig wurden erlaubnisfreie Schusswaffen abgegeben“, sagt Stadtsprecherin Elke Wichmann. Diese Schreckschusswaffen wollte mancher Wolfsburger offenbar schlicht auf eine einfache Art loswerden. Die Zahl der Waffen, deren Besitz verboten ist, beläuft sich dagegen nur auf fünf Stück. Wichmann: „In kleinen Mengen war auch Munition dabei.“
Rund 50 der insgesamt 145 Waffen wurden bei der Polizei abgegeben. Es waren rund ein Drittel Langwaffen (Gewehre) und zwei Drittel Kurzwaffen (Pistolen), dazu Munition aller Art. Der Anteil an Hieb- und Stichwaffen sei „verschwindend gering“ gewesen, so Polizeisprecher Thomas Figge.
Er begrüßt die Aktion. „Je weniger Waffen im Umlauf sind, desto besser“, findet Figge. Dabei müsse es gar nicht um mögliche Straftaten gehen. Wenn etwa ein Jäger oder Sportschütze Schusswaffen vererbe, gelangten diese in die Hände von ungeschulten Personen – dies stelle eine Gefahr für sie selbst dar.
Pistolen und Munition: Auch in Wolfsburg wurden viele Waffen abgegeben, sie werden in Salzgitter vernichtet. Gar nicht abgegeben wurden übrigens Waffen, die unter das Kriegswaffenkontrollgesetz fallen. Dies wären zum Beispiel Sprengstoff oder vollautomatische Schusswaffen wie Maschinengewehre oder -pistolen. Die Amnestie, also der Straferlass, hätte für sie aber auch nicht gegolten.
„Die Waffen werden im Beisein der Stadt im Hochofen der Salzgitter Stahl in Salzgitter vernichtet“, sagt Stadtsprecherin Wichmann weiter. Die Pistolen und Gewehre werden laut Polizei zuvor registriert und von Experten untersucht um herauszufinden, ob mit ihnen in der Vergangenheit eine Straftat begangen wurde.
Zuletzt hatte es 2009 eine ähnliche Amnestieregelung gegeben, Hintergrund war der Amoklauf von Winnenden mit 16 Toten. In Niedersachsen waren damals laut Innenministerium mehr als 26.600 Waffen abgegeben worden, 3351 davon aus illegalem Besitz. Einige waren Erbstücke.