Wirbel um Wolfsburgs Pilotprojekt mit Schulweg-App
Gefährlich: Zwei Kinder versuchen, zwischen parkenden Autos eine Straße zu überqueren. Idee des Projektes ist, in diesem Fall per GPS Navis zu warnen. Archiv

Wirbel um Wolfsburgs Pilotprojekt mit Schulweg-App

Wolfsburg. Neue Wege bei der Schulwegsicherung sind Ziel eines Projekts, das die Wolfsburg-AG und App-Entwickler der CooDriver GmbH vorbereiten: Schutzranzen heißt es. Per GPS-Sender können dabei Kinder geortet werden – von Eltern und Navis. In Wolfsburg sollte jetzt eine dreimonatige Testphase starten. Doch nach Kritik von Datenschützern und einem Bericht des NDR liegt die Durchführung erst einmal auf Eis.
„Da es Klärungsbedarf gibt, haben wir empfohlen, den Start des Projektes auszusetzen“, gab Stadtsprecher Florian Reupke bekannt. Grundsätzlich aber gelte: „Auf dem Weg zur digitalen Stadt begrüßen wir das Bestreben, mit innovativen Ideen und Projekten Chancen zu nutzen.“ Die Stadtverwaltung war als Vermittler an Grundschulen in Wendschott und Alt-Wolfsburg heran getreten. Die Schulleitungen waren nach Absprache mit dem Schulvorstand bereit, Räume für Eltern-Infoabende mit dem Anbieter zur Verfügung zu stellen. Teilnahme freiwillig.
In Alt-Wolfsburg fand die erste Veranstaltung bereits statt, in Wendschott war sie für Mittwoch geplant. Die Wendschotter Elternratsvorsitzende Manuela Klinzmann findet es schade, dass jetzt viele Fragen, die gerade wegen des Medienrummels auftauchen, vorerst nicht beantwortet werden. Auch wenn sie selbst der App eher kritisch gegenüber steht, sagt sie: „Letztlich ist es eine persönliche Entscheidung jedes einzelnen.“
„Das Pilotprojekt soll sinnvolle Erfahrungswerte liefern – zur Akzeptanz, zur Datensicherheit und der Gestaltung“, erklärt Wob-AG-Sprecherin Anke Hummitzsch. Aktuell stehe aber im Mittelpunkt, Bedenken zu prüfen. VW hatte eine Integration der App in seine Sicherheitssysteme verworfen. „Die Bewertung ist vor einiger Zeit abgeschlossen worden, unabhängig von der aktuellen Diskussion“, so ein Sprecher.