Projekt soll Gemüseanbau mit der Fischzucht vereinen
Brackstedt. Ein Forschungsprojekt des Leibniz-Instituts aus Berlin soll demnächst bei den Wolfsburger Entwässerungsbetrieben (WEB) im Brackstedter Klärwerk am Stahlberg anlaufen: die Kombination von Fischbecken und Gemüsebeet. Klingt kurios, ist aber ein durchdachtes System zur Ausnutzung vieler Ressourcen.

Durchdachtes System: Die Brackstedter Biogasanlage liefert die notwendige Wärme, damit die Nilbarsche gezüchtet werden können. Photowerk (Archiv)
Seit November 2007 arbeitet das Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei schon an der Ökotechnologie zur umweltschonenden Produktion von Fischen und Tomaten. Basis ist ein „Aquaponic-System“. Das Prinzip: Die Ausscheidungen der Fische werden zum Düngen und Bewässern einer Hydrokultur mit Tomaten, Gurken oder Zitronenmelisse genutzt, das Wasser aus dem Gewächshaus wird durch eine Klimaanlage (Kältefalle) größtenteils zurückgewonnen.
Und wie kommt dabei die WEB ins Spiel? „Wir liefern die Wärme für Wasser und Gewächshaus“, sagt Frank Knoke von den WEB. Die Wärme ist ein Abfallprodukt der Biogasanlage am Klärwerk bei Brackstedt. Da sich für die Zucht wegen der hohen Wachstumsrate vor allem der Nilbarsch eignet, der eine Wassertemperatur von 25 Grad benötigt, ist Wärme unbedingt notwendig. Bisher arbeitete das Institut dabei mit einer Photovoltaik-Anlage. Die Wissenschaftler haben Großes vor: Anfangs war die Technik vor allem für Dürregebiete gedacht gewesen, inzwischen zeigt sich, dass es weltweit Interessenten gibt. Eine Tochtergesellschaft soll künftig die Vermarktung übernehmen.

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