ICE: Verpasste Stopps in Wolfsburg
Bahnhof in Wolfsburg: Nach verpassten ICE-Halts hat die Bahn Lokführer auf Besonderheiten in ihren Fahrplänen hingewiesen. Archiv

ICE: Verpasste Stopps in Wolfsburg

Wolfsburg. Zwischen Wolfsburg und den Fernzügen der Deutschen Bahn wollte es 2017 wieder nicht wirklich klappen. Dreimal verpasste ein ICE den Halt in der VW-Stadt. Da die Bahn Ende 2016 einmal und im Jahr 2011 ebenfalls dreimal binnen kurzer Zeit an Wolfsburg vorbeifuhr, sprechen böse Zungen mittlerweile von einer Tradition. Ob sich diese 2018 brechen lässt, und Stadt und ICE wieder planmäßig zueinander finden, ist offen.
Sobald ein ICE versehentlich nicht in Wolfsburg hält, verweist die Bahn auf die jährlich über 500.000 Fahrten im Fernverkehr mit fast drei Millionen Stopps. Die eigentliche Botschaft dahinter liefert das Unternehmen direkt mit: „Das versehentliche Auslassen eines Halts ist eine Ausnahme“. Zumindest in Wolfsburg dürften inzwischen Zweifel aufgekommen sein. „Das Problem gibt es auch andernorts, Wolfsburg ist aber mittlerweile das prominenteste Beispiel“, beschrieb „Pro Bahn“-Sprecher Karl-Peter Naumann die Situation nach dem letzten Vorfall im November.
Als einen Grund für die verpassten Stopps 2017 nennt die Deutsche Bahn mittlerweile Baustellen auf der Strecke zwischen Wolfsburg und Berlin. „Durch die Bauarbeiten sind spezielle Fahrpläne notwendig“, sagte ein Unternehmenssprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Die Lokführer seien nun darauf hingewiesen worden, auf die speziellen Fahrpläne während der Bauphasen zu achten.
Für „Pro Bahn“-Sprecher Naumann sind Baustellen eine schlüssige Begründung dafür, dass Lokführer Wolfsburg schlichtweg vergessen. „Unregelmäßigkeiten erhöhen die Chance, etwas zu vergessen“, sagte er. Grundsätzlich systematische Fahrpläne und eine bessere interne Kommunikation von Sonderfahrplänen könnten seiner Meinung nach auch helfen.
Die Hoffnung ist, dass der ICE-Halt in Wolfsburg nach 2017 auch beim Bahnpersonal verstärkt im Bewusstsein verankert ist.