Ermittler befragen heute Einwohner
Reislingen. Um den Mord an der 47-jährigen Sabine Bittner aufzuklären, wird es am heutigen Sonntag eine der größten Polizei-Aktionen in der Wolfsburger Kriminalgeschichte geben: 50 Bereitschaftspolizisten gehen in Reislingen-Südwest von Haus zu Haus. Rund 1000 Anwohner sollen befragt werden, um so neue Hinweise auf den Mörder zu finden. Die Großaktion trifft bei den schockierten Anwohnern auf Zustimmung.
Die Mutter zweier Töchter war vergangene Woche in ihrem Wohnhaus am Fanny-Lewald-Ring ermordet aufgefunden worden. Der Täter ist nach wie vor unbekannt. Fest steht: Der Mörder verschaffte sich nicht gewaltsam Zugang ins Haus der Getöteten, die Ermittler konnten keinerlei Einbruchsspuren feststellen.
Demnach könnte die 47-Jährige ihren Mörder gekannt oder ihm freiwillig die Tür geöffnet haben. Einen konkreten Tatverdächtigen gebe es nicht. „Wir ermitteln in alle Richtungen“, sagt Polizeisprecher Sven-Marco Claus.
Der stellvertretende Ortsbürgermeister Sieghard Wilhelm (Grüne) wohnt selbst in Reislingen-Südwest und hofft, dass die Ermittler auf diese Weise neue Hinweise bekommen: „Es ist die Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen.“ Inzwischen würden immer mehr Gerüchte ins Kraut schießen. „Es kann durchaus sein, dass einige Dinge beobachtet haben, die sie selbst nicht für wichtig halten“, sagt Wilhelm.
Genau auf diese scheinbar unwichtigen Beobachtungen hofft die Sonderkommission „Reislingen“, heute zu stoßen. Die eingesetzten Bereitschaftspolizisten aus Lüneburg werden in insgesamt 25 Teams mit jeweils zwei Beamten am heutigen Sonntag von 9.30 bis 16 Uhr rund um den Fanny-Lewald-Ring ausschwärmen. Sie werden in dieser Zeit an jeder Haustür klingeln. Das Ziel ist, Hinweise zu finden zu verdächtigen Autos, Personen oder sonstigen beobachteten Begebenheiten.
„Wir werden alle Menschen, die rund um den Tatort unterwegs sind, ansprechen“, kündigte Polizeisprecher Sven-Marco Claus an. Im Gegenzug werden die Beamten aber auch für jeden ansprechbar sein, der etwas gesehen hat.