Den Freizeit-Tourismus am Wochenende stärken
Stadtrundfahrten, Autostadt und andere Attraktionen locken noch zu wenig Freizeit-Touristen übers Wochenende an.

Den Freizeit-Tourismus am Wochenende stärken

Wolfsburg. Einen positiven Rückblick auf 2011 konnte Kreisvorsitzender Wolfgang Strijewski beim Dehoga-Neujahrsempfang ziehen. Zudem wurden die Dehoga-Förderpreise für die Sieger der regionalen Jugendmeisterschaften verliehen.

Stadtrundfahrten, Autostadt und andere Attraktionen locken noch zu wenig Freizeit-Touristen übers Wochenende an.

Um rund 2,5 Prozent auf 450.000 sind die Übernachtungszahlen in den Wolfsburger Hotels 2011 gestiegen – „ein sehr guter Wert“, so Strijewski. Der allerdings resultiere aus einer hohen Auslastungsquote an vier (Werk-)Tagen der Woche, an den Wochenenden stünden weiter zu viele Betten leer.
Eine Einschätzung, die Oberbürgermeister Klaus Mohrs durchaus teilte: „Bisher haben wir überwiegend Geschäftstourismus. Es muss unsere gemeinsame Aufgabe sein, den Freizeit-Tourismus am Wochenende weiter zu stärken.“ Dafür sicherte er dem Hotel- und Gaststättenverband seine Gesprächsbereitschaft „für diese gemeinsame Aufgabe“ an.

Unter dem Motto „Think big, denke groß“ gab Ex-Ritz-Carlton-Chef Walter Junger Tipps für eine bessere Vermarktung Wolfsburgs. Junger, mittlerweile Chef eines Beratungsunternehmens, suchte beim Dehoga-Neujahrsempfang nach Antworten auf die Frage: Wie bekommt man mehr (private) Übernachtungsgäste nach Wolfsburg? Seine These angesichts von Autostadt und Phaeno, von DOW und VfL: „Was hier passiert, ist Weltklasse. Aber das muss man die Welt auch wissen lassen.“

Größer zu denken, empfiehlt Walter Junger, Ex-Ritz-Carlton-Chef.

Regionale Konzepte, daran ließ er keinen Zweifel, hält Junger für kalten Kaffee – Zielrichtung müsse Deutschland, Europa, die Welt sein. Was fehle, sei ein echtes Congresszentrum von internationalem Standard. Und, fast noch wichtiger: „Betrachten Sie sich ruhig als Vorort von Berlin.“ Man müsse versuchen, Teile von Großereignissen in der Hauptstadt in die VW-Stadt zu verlagern. Ein konkretes Beispiel sei die weltgrößte Touristikmesse ITB in Berlin: „Organisieren Sie einen Sonderzug und fahren Sie die Teilnehmer nach Wolfsburg. Das sind auf einen Schlag 5000 Reiseveranstalter.“

Und: Die vielen Akteure müssten ihre Marketingmaßnahmen bündeln. Ob Stadt, WMG, Wolfsburg AG, DOW, Autostadt oder Phaeno: „Die Budgets gehören in einen gemeinsamen Topf. Das wäre eine Vision für 2020.“