Tigers Boxer in Salzgitter wollen hoch hinaus
Pfarrer Eberhard Brinkmann (links) nimmt Abschied, Tigers-Chef Abdullah Kocer freut sich auf das neue Trainingszentrum. Foto: pa

Tigers Boxer in Salzgitter wollen hoch hinaus

SZ-Lebenstedt. Ein lang gehegter Wunsch des Vorsitzenden der BC Tigers Abdullah Kocer geht nun endlich in Erfüllung. Durch die Unterschrift unter den Vertrag zum Kauf des Kirchengebäudes der St .Matthäus-Gemeinde an der Suthwiesenstraße wird ein Integrationszentrum für die landesweit gelobte Jugendarbeit in dem Box-Club möglich.

Das aktuelle Trainingszentrum für die 400 Mitglieder im alten Dorf platzt aus allen Nähten. Boxen, Hip-Hop-Dance und Kick-Boxen stehen bei den Jugendlichen aus vielen Nationen hoch im Kurs.
Pfarrer Eberhard Brinkmann ist froh, dass das Kirchengebäude nun erhalten bleibt und Raum bietet für eine sinnvolle Jugendarbeit. Der Kauf war nötig geworden, weil die Renovierung kaum zu leisten gewesen wäre. „Der Rückbau des 40 Meter hohen Glockenturms hätte mindestens 200.000 Euro und der Abriss der Kirche fast 100.000 Euro gekostet“, begründet der Pfarrer der 2009 gegründeten Apostelgemeinde die Übergabe an den BC Tigers zu einem Symbolpreis von einem Euro.
Zur 1968 eingeweihten Kirche zählten in den 90er-Jahren noch 6.000 Gemeindemitglieder. „Vor sieben Jahren waren es nur noch etwas mehr als 1.000, darum haben wir uns 2012 mit der St.-Paulus-Kirche zur Apostelgemeinde zusammengeschlossen“, erinnert Pfarrer Brinkmann. Das Gemeindegebäude von Matthäus zerfiel zunehmend und wurde nun verkauft, weil es kaum genutzt wurde.
Nach der Unterschrift stehen dem Verein auf einem Grundstück von etwa 2.800 Quadratmetern riesige Trainingsflächen im stark renovierungsbedürftigen Kirchenschiff zur Verfügung. Dem BC-Vorsitzenden schwebt eine 360-Grad-Ballustrade als zweite Trainingsfläche im Kirchenschiff vor.
„Zuerst muss hier vernünftiges Licht rein, außerdem müssen wir diesen großen Raum beheizen“, sind die ersten wichtigen Schritte für Kocer. Dazu würde er gern das ehemalige Gemeindegebäude kaufen, und die dort im Keller vorhandene ausreichend dimensionierte Heizung für den Kirchenraum nutzen.
Optimistisch denkt er an eine Vollendung des Integrationszentrums in etwa drei Jahren, auch ein Außenspielplatz soll vor dem Ensemble errichtet werden. Kocer hofft zudem auf Unterstützung durch die Stadt, die für das ursprünglich an der Goetheschule geplante Integrationszentrum knapp 800.000 Euro bereitstellen wollte. Zusätzlich wollen sich die Tigers-Boxer um Sponsoren bemühen und einen Zuschuss-Antrag beim Schacht-Konrad-Fonds stellen.
„Wenn alles fertig sein wird, kommt hier richtig Leben rein“, freut sich Apo auf die Jugendarbeit im Kirchengebäude, das im September entwidmet wurde. pa