Wirtshaus ohne Wirt: Das „Spät“ in Salzgitter ist dicht
War mit Herzblut bei der Sache: Betreiber Frank Kraune hat das „Spät“ in Lebenstedt aufgegeben. Foto: Karliczek

Wirtshaus ohne Wirt: Das „Spät“ in Salzgitter ist dicht

SZ-Lebenstedt. Der Zapfhahn ist zu, die Tische sind leer, die Tür bleibt verschlossen. Das Wirtschaus „Spät“ im alten Dorf steht seit wenigen Wochen ohne Wirt da. Betreiber Frank Kraune hat nach gut drei Jahren die Segel gestrichen. Die Stadt sucht nun einen Nachfolger.

„Wir haben drei Jahre unser Herzblut hier reingehängt, das geht gar nicht anders“, sagt Kraune, für den es der zweite Anlauf war. Bereits 2006 hatte der gelernte Gas- und Wasserinstallateur das Lokal mit einem Partner übernommen und eingerichtet, ist nach der geschäftlichen Trennung aber wieder aufsgestiegen. 2012, als das „Spät“ schon einmal am Boden war und nur noch sporadisch öffnete, wagte Kraune einen Neustart. „Der Laden hat mir als Altlebenstedter schon immer am Herzen gelegen.“

Über den nun gescheiterten zweiten Versuch ist er nicht böse. „Es ist vieles gut gelaufen“, sagt der 49-Jährige in Erinnerung an die Zusammenarbeit mit der Musikschule, an Motto-Partys, Tanz in den Mai und viele andere Veranstaltungen. Doch nun geht es nicht mehr, die Arbeit wird ihm zuviel. „Das Privatleben bleibt auf der Strecke.“ Auch wenn die Familie hinter ihm stand, sei ein Lokal in dieser Größenordnung alleine nicht zu bewältigen. Die Gastronomie will er deshalb aber nicht ganz abhaken, wenn aber im kleineren Rahmen. „Ich habe noch Ideen.“

Die Stadt als Eigentümerin will die Räume weiter für ein Wirtshaus nutzen, wie es dort seit Anfang der 90er Jahre der Fall ist. „Das ist ein guter Standort“, meint Pressesprecher Norbert Uhde mit Hinweis auf Volkshochschule, Kulturscheune und das schöne Ambiente mit dem Biergarten. Eine Gastwirtschaft spielt nach seinen Worten eine wichtige Rolle im Bereich für den Gebäudekomplex der Alten Feuerwache.

Wer sich für das Lokal interessiert, könne sofort loslegen, so Uhde. Allerdings muss erst noch geklärt werden, was mit der Küche und dem Mobiliar passiert. „Das ist komplett mein Inventar“, sagt Kraune, der es aber einem Nachfolger überlassen würde. „Man müsste sich dann irgendwie einigen.“ Wer den Zuschlag bekommt, sollte allerdings wissen, dass das „Spät“ seinen Inhaber nicht nur abends fordert. Kraune: „Da hängt die Kulturscheune dran und viele Veranstaltungen. Das ist ein Fulltimejob.“