Stadt und Salzgitter AG begraben Pläne: Feuerwehren bleiben eigenständig
Viel Rauch um nichts. Die Idee, die Berufsfeuerwehr der Stadt und die Werkfeuerwehr der Salzgitter AG zusammenzuführen, ist in allen Teilbereichen geplatzt. Fachleute von Stadt und Konzern haben über Monate die Köpfe zusammengesteckt und über eine gemeinsame Feuerwehr gebrütet. Doch alle Pläne für eine Kooperation oder gar eine Fusion sind vom Tisch. Im April 2012 hatte der Rat eine Prüfung beschlossen.

Am 1. Juni ist Stadtfeuerwehrtag in Gebhardshagen. Die geplatzte Kooperation der Berufsfeuerwehr und der Werkfeuerwehr dürfte dort auch ein Gesprächsthema sein.
Verwaltung und Salzgitter AG gründeten mehrere Arbeitsgruppen, ließen den Beratungsprozess professionell begleiten. Am Freitag machten sie endgültig einen Haken an die Sache.
„Die Untersuchung hat ergeben, dass eine Zusammenlegung zwar sinnvoll, allerdings mit erheblichen Neuinvestitionen verbunden wäre. Eine Refinanzierung hätte sich frühestens 2030 ergeben. Daher haben wir nach weiteren Kooperationsmöglichkeiten zwischen den Feuerwehren gesucht“, berichtet Stadtkämmerer Ekkehard Grunwald.
Dabei ergaben sich vier Kontaktpunkte. Der Gedanke, die Leitstellen zusammenzulegen, habe sich schnell verflüchtigt. Die Technik der Berufsfeuerwehr ist zwar die neuere und könnte mit geringer Anpassung die Aufgaben der Notruf- und Serviceleitstelle übernehmen, jedoch fordert die Deutsche Industrienorm so hohe Sicherheitsstandards, dass eine Aufrüstung des bestehenden Leitstellenbereichs an der Feuerwache 3 unrentabel wäre.
„Beide Leitstellen haben unterschiedliche Techniken, beispielsweise Schleusen, Belüftungssysteme, Alarmierungstechnik und Sicherheitsanforderungen“, so Grunwald. Diese auf einen Nenner zu bringen, wäre unrentabel. Ein Umzug der gesamten Technik und des Personals zur Werkfeuerwehr ist ebenfalls nicht möglich, da das Leitstellengebäude dafür nicht reiche. Die Kooperation der Rettungsdienste scheitert an vergabe- und steuerrechtlichen Problemen.
Lob für Zusammenarbeit
Der Ansatz, die Atemschutzstrecke gemeinsam zu nutzen, ist ebenfalls vom Tisch. „Die Sicherheitsvorgaben der Grubenwehr sind mit der Berufsfeuerwehr nicht kombinierbar“, erklärt der Stadtkämmerer. Dazu kämen unwirtschaftliche Fahrzeiten. Der letzte Punkt einer sinnvollen Zusammenführung ist die Ausbildung. Auch hier fand sich kein positives Ergebnis. „Absolvierten die Mitarbeiter der Salzgitter AG bei uns ihre Ausbildung, würde diese während unserer Einsätze immer wieder unterbrochen werden. Die Kollegen müssten warten, bis wir zurückkommen. Das ist für ein Unternehmen nicht tragbar“, so Arne Sicks, Leiter der Berufsfeuerwehr Salzgitter.
Auch wenn am Ende kein Punkt übrig bleibt, so loben beide Parteien die gute Zusammenarbeit. „Die Untersuchungen waren nicht vergebens. Wir haben nun eine sehr gute Kostentransparenz über unsere Wehr“,S sagte Dirk Schulte, Arbeitsdirektor der Salzgitter Stahl GmbH. Die Untersuchungskosten haben sich beide Seiten geteilt. Salzgitter ist laut Beschlussvorlage mit 34.000 Euro dabei.