Stadt Salzgitter gibt wieder neue Schuldscheine aus
Die Stadt Salzgitter hat Ende Juli 2014 zum dritten Mal erfolgreich einen Schuldschein am Kapitalmarkt realisiert. Aufgrund einer Marktabfrage ist die Braunschweigische Landessparkasse (BLSK) mit der Emission betraut worden. Das Darlehen über 30 Millionen Euro mit einer Laufzeit von 15 Jahren wurde zu einem Zinssatz von 2,5 Prozent abgeschlossen.

Freuen sich über die gute Zusammenarbeit: Pascal Dorsch (Stadt Salzgitter), Uwe Friemel (Stadt Salzgitter), Christiane Voss (Leitung Firmenkunden SZ/SE, Braunschweigische Landessparkasse), Ekkehard Grundwald (Kämmerer der Stadt Salzgitter), Christoph Schulz ( Vorstandsvorsitzender, Braunschweigische Landessparkasse), Dirk Ziegler (Vorstand Firmenkunden, Braunschweigische Landessparkasse), Carsten Tegtmeier (Head of Primary Products, NORD/LB) und Arne Bischoff ( Stadt Salzgitter).
Stadtkämmerer Ekkehard Grunwald zeigt sich mit dem Ergebnis zufrieden: „Der Schuldschein wurde zur Umschuldung bestehender Kredite aufgenommen und dient somit dazu, die bestehenden Kreditlinien der Stadt Salzgitter zu entlasten.“ Vorteil des Schuldscheindarlehens sei, dass auch Kreditgeber, die für den klassischen Kommunalkredit üblicherweise nicht zur Verfügung stehen, wie beispielsweise Versicherungen, als Investoren angesprochen werden könnten. Beim aktuellen Abschluss wur-de das Schuldscheindarlehen an zwei Versicherungsunternehmen vermittelt.
Superzins unter 1 Prozent
Gründe für den erneuten Abschluss lägen aber auch im historisch niedrigen Zinsumfeld. „Zur Begrenzung des Zinsänderungsrisikos sieht unsere Finanzrichtlinie eine Mindestsicherungsquote von 65 Prozent im Investitionskreditbereich vor“, so Grunwald. „Diese Quote langfristig sicherzustellen, war noch nie so günstig wie aktuell.“
Für den ersten Abschluss eines 10-jährigen Schuldscheindarlehen über 35 Millionen in 2010 wurden noch 3,525 Prozent gezahlt. Auch dies sei laut Grunwald im damaligen Marktumfeld ein hervorragender Wert gewesen. „Seitdem sind die Zinsen jedoch noch einmal stark zurückgegangen. Anfang des Jahres konnten wir im Liquiditätskreditbereich ein Schuldscheindarlehen über vier Jahre zu einem Zinssatz von 0,933 Prozent platzieren.“
Bei der Stadt werden mittlerweile 40 Prozent der Investitionskredite über Schuldscheindarlehen finanziert, im Liquiditätskreditbereich liegt die Quote bei rund 20 Prozent. Kapitalmarktfinanzierungen der Kommunen stellen inzwischen keine Ausnahme mehr dar. In den letzten Jahren haben Städte wie Hannover, Essen, Nürnberg und Würzburg Anleihen und Schuldscheindarlehen begeben. Grunwald ist überzeugt, dass die Kommunen, die als Vorreiter früh Vertrauen im Kapitalmarkt geschaffen haben, auch später bevorzugte Ansprechpartner für Investoren sein werden. „Landessparkasse und NORD/LB haben sich sehr gern an der Ausschreibung der Stadt Salzgitter für ein Schuldscheindarlehn beteiligt“, sagte Dirk Ziegler, Firmenkunden-Vorstand der Landessparkasse. Das vorrangige Ziel, dieses Schuldscheindarlehn in voller Höhe auszuplatzieren, sei erfolgreich gewesen.
„Geringer Aufschlag“
Christiane Voss, Firmenkunden-Leitung der Landessparkasse in der Region Salzgitter/Seesen, und Casten Tegtmeier, Head of Primary Products – NORD/LB, die das Geschäft maßgeblich arrangiert hatten, erläutern Details: „Die Belastung für die Stadt Salzgitter beträgt nur rund 2,5 Prozent, was einem Aufschlag gegenüber dem für derartige Mittelaufnahmen referenzierten Swapsatz von 60 bp entspricht. Das ist verglichen mit Schuldscheindarlehn für andere Kommunen ein niedriger Wert.“
„Erneut hat die Landessparkasse bewiesen, dass sie mit der starken NORD/LB im Rücken auch bei Kommunalfinanzierungen im Braunschweiger Land die unangefochtene Nummer eins ist“, resümierte Christoph Schulz, Vorstandsvorsitzender der Landessparkasse, und dankte allen Beteiligten für ihren Einsatz, insbesondere der Stadt für ihr Vertrauen.