Salzgitter nimmt die Energiewende nun selbst in die Hand
Der Rat der Stadt Salzgitter nimmt die Energiewende nun selbst in die Hand. Bis Ende Februar soll die Verwaltung das Konzept für eine städtische Energie-Genossenschaft auf den Tisch legen. Ziel ist es, die Stadt und ihre Bürger möglichst unabhängig von großen Energiekonzernen zu machen.

Strom von der Deponie: MBS-Fraktionssprecher Peter Kozlik lobt die Pläne, auf dem Müllberg eine Photovoltaikanlage zu bauen.
Mehr Energie einsparen und mehr Energie selber erzeugen: In diese beiden Richtungen zielt der Antrag, den die Fraktionen von MBS, SPD und Bündnis 90/Grüne im Rat gegen Teile der CDU/FDP-Fratkion durchgesetzt haben. Die Stadt erhielt den Auftrag, in Kooperation mit dem örtlichen Energieversorger WEVG die Gründung einer Gesellschaft vorzubereiten, die diese Aufgabe übernimmt. Die Wirtschaftsförderung und Innovationsgesellschaft soll gleichzeitig prüfen, welche Fördermöglichkeiten bestehen.
Für eine Flächen und Industriestadt wie Salzgitter biete es sich förmlich an, die Energie selbst zu erzeugen, begründeten die drei Fraktionen ihren Antrag. Zugleich sehen sie auch großes Potenzial, auch Energie zu sparen. „Damit endlich gehandelt wird“, setzen sie auf eine von Bürgern und Firmen getragene Gesellschaft, die sich um den verstärkten Einsatz von Photovoltaik, Windrädern, Biogasanlagen und Blockheizkraftwerken zur Stromerzeugung kümmert.
Der Beschluss erfüllte vor allem MBS-Fraktionsvorsitzenden Peter Kozlik mit großer Freude. „Das ist ein Meilenstein für die Zukunft der Stadt.“ Ihm schwebt eine Genossenschaft vor, an der sich jeder Bürger und Unternehmen beteiligen kann. So entstehe ein „Wir-Gefühl“, zugleich sichert sich Salzgitter seine Versorgung unabhängig von den Konzernen. Schon jetzt hätten viele Haushalte damit begonnen, ihre eigene Energie zu erzeugen. Die Stadt hinke noch hinterher, so Kozlik. Mit Hilfe einer städtischen Gesellschaft könnten die Bürger die eigene Energiewende finanzieren. „Anpacken und umsetzen“, forderte der Sprecher der MBS-Fraktion und nannte die geplante Photovoltaikanlage auf der Deponie am Diebesstieg als positives Beispiel.
SPD-Ratsherr Tim Lolies forderte mehr Aufmerksamkeit für die Möglichkeiten zur Energieeinsparung. Für den Einsatz erneuerbarer Energien sei großes kaufmännsiches und technisches Verständnis nötig. Daher sollte nach Ansicht des Politikers ein Teil der Aufgabe einer städtischen Gesellschaft auch die unabhängige Beratung von Privatleuten sein.

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