Salzgitter-Krähenriede: Siedler feiern Jubiläum und Abschied zugleich

Salzgitter-Krähenriede: Siedler feiern Jubiläum und Abschied zugleich

Die Tische im salderschen Restaurant „Galahof“ waren weihnachtlich geschmückt, die Getränke und das Essen mundeten den etwa 45 Besuchern. Das 75-jährige Bestehen der 1938 gegründeten Siedlergemeinschaft Krähenriede wurde gefeiert. Dennoch gab es einen schalen Beigeschmack:  Es war die letzte Veranstaltung. Heute, nur drei Tage später, löst sich der Verein offiziell auf.

Das Festkomitee mit Heinrich Fricke sowie Martina und Karl Rogan hat eine ansprechende Jubliäumsfeier für die Siedlergemeinschaft organisisert.

Jubiläumsfest und Abschiedsfeier in einem, das kommt auch nicht alle Tage vor. Der bislang agierende Vorstand war bei einer außerordentlichen Versammlung am 8. November bis auf den Schriftführer zurückgetreten. Von den spontanen Ereignissen überrollt, fanden sich keine Mitglieder, um sich adhoc für einen neuen Vorstand zur Verfügung zu stellen. Aus diesem Grund wird die Siedlergemeinschaft mit Wirkung zum 15. Dezember aufgelöst – nach 75 Jahren.
Um das Jubiläum noch feiern zu können, wurde ein Festkomitee gegründe mit Martina und Karl Rogan sowie Heinrich Fricke. „Feiern wollten wir auf jeden Fall noch“, macht Martina Rogan deutlich, dass es zwischen den Hausbesitzern in Alt-Krähenriede auch ohne Verein einen guten Zusammenhalt geben wird.
Ihr Mann Karl erinnerte an die Gründung noch vor Entstehung der Stadt Salzgitter. In den damaligen Hermann- Göring-Werken wurden Bergleute gesucht. Die kamen aus dem Ruhrgebiet und aus dem Saarland. Eine kleine Siedlung mit einem Lebensmittel- und Milchladen sowie einer Gaststätte entstand. „Die Bergleute konnten diese kleinen Häuser damals kostengünstig erwerben. Die Gemeinschaft wurde gegründet, um den Mitgliedern Hilfe bei Rechtsfragen und Finanzierung anzubieten“, betonte Rogan.
Zukünftig werde man wohl Skatabende, Flohmärkte, Siedlerfeste, Grühnkohlessen oder gemeinsame Ausflüge im privaten Rahmen organisieren, so Heinrich Fricke. „Wir werden uns die weitere Entwicklung mit der Auflösung anschauen“, schaut Rogan nach vorne.
Fest steht, dass der gesamte Kassenbestand an den Dachverband „Wohneigentum“ fließt. Dieser werde die Mitglieder vorerst weiter betreuen, so Rogan, und diese eventuell an eine andere örtliche Siedlergemeinschaft anbinden.
Die Teilnehmer der Jubiläumsfeier machten sich aber erstmal keine weiteren Gedanken zur Zukunft. Sie genossen das fröhliche Miteinander, zu dem auch das Sketch- und Comedyteam „Die zwei Zylinder“ beitrug.