Salzgitter-Flachstöckheim: Schule schrammt knapp an Katastrophe vorbei
Ein hölzerner Schuppen, nur wenige Meter vor dem Gebäude mit den Fachräumen der „Schule am Gutspark“ in Salzgitter-Flachstöckheim platziert, stand vergangene Woche lichterloh in Flammen. Berufsfeuerwehr und sechs Freiwillige Feuerwehren bewahrten die Schule vor einer Katastrophe.
„Hurra, hurra, die Schule brennt“, sang einst die Band „Extrabreit“. In Flachstöckheim wäre es beinah so weit gewesen, wenn der Nachbar gegenüber nicht so gut aufgepasst hätte. Laut Polizei wurde er in der Nacht zum Montag gegen 0:45 Uhr von Geräuschen geweckt. Als er bemerkte, dass der Schuppen an der Schule brannte, alarmierte er die Feuerwehr. Mit ihr erschienen auch viele Schaulustige.
Ein pfiffiger Schüler vom Guts- park machte die Einsatzkräfte auf das im Schuppen befindliche Auto aufmerksam, an dem im Rahmen des berufsbezogenen Unterrichts in der „Hauptschul-Akademie“ regelmäßig geschraubt wird. Wegen des restlichen Benzins im Tank war also Gefahr im Verzug. Obwohl das Feuer schon auf den Dachstuhl der Schule übergegriffen hatte, wurden die Feuerwehrmänner schnell Herr der Lage. Nach zwei Stunden konnten sie abrücken, die Feuerwehr aus Flachstöckheim stellte die Brandwache. Noch in der Nacht war klar, dass der Unterricht am Montag aus Sicherheitsgründen ausfallen musste. Die Meldung über die Radiosender funktionierte. „Es ist kaum ein Kind erschienen, das wir in der Schule betreuen mussten“, freute sich Konrektorin Ilse Arnold-Scheer über den reibungslosen Ablauf.
Lager für Gasflaschen
Die Lehrer sind heilfroh, dass nicht mehr passiert ist. Bei einem um nur 30 Minuten verzögerten Alarm hätte sich das Feuer rasant auf den Funktionstrakt mit dem Chemieraum ausbreiten und zu einer Katastrophe führen können, ist sich die Feuerwehr sicher.
Aber der Schaden ist so schon groß genug. Die Polizei beziffert ihn auf 50.000 Euro. Nicht nur der VW Polo ist zerstört. Auch die städtischen Container, ein teurer kompletter Werkzeugkasten für den KfZ-Unterricht und Materialien für den Aufbau eines neuen Spielbereichs mit Klettergerüst für die Grundschüler sind Opfer der Flammen geworden.
Glück im Unglück: Hausmeister Berthold Krol hatte wenige Tage zuvor die Gasflaschen für den Grill aus dem Schuppen in die Schule gebracht. Beim Brand hätten sie explodieren können, verbunden mit großer Gefahr für die Feuerwehrleute. Die Reste des Schuppens wurden mit Zäunen vor unbefugten Betreten geschützt, einerseits sind Spuren zu sichern andererseits besteht Einsturzgefahr. Der Unterricht läuft seit Dienstag weitgehend normal.
Die Polizei geht von „vorsätzlicher oder fahrlässiger Brandstiftung“ aus und bittet Zeugen um Hinweise unter Telefon 05341/1897-215.