Prävention hilft: Jugendliche in Salzgitter verüben deutlich weniger Straftaten

Prävention hilft: Jugendliche in Salzgitter verüben deutlich weniger Straftaten

Der Jahresbericht 2012 zur Jugendkriminalität und Jugendgefährdung hält eine sehr gute Nachricht bereit. Salzgitters Polizeiinspektionsleiter Wilfried Berg und Andreas Twardowski, Leiter des Fachkommissariats, stellten fest, dass gegenüber 2011 die Zahl von Straftaten durch Kinder und Jugendliche deutlich gesunken ist.

Zufrieden mit der Entwicklung: Andreas Twardowski (Leiter Fachkommissariat Jugendkriminalität), Martin Dzaczek (Leiter der Analysestelle) und Polizei-Chef Wilfried Berg.

Im Fünfjahres-Vergleich befindet sich Salzgitter aktuell sogar auf einem Tiefststand. In konkreten Zahlen heißt das, dass die Straftaten Minderjähriger  im vergangenen Jahr um fast 32 Prozent zurückgegangen sind. „Für die Polizeiinspektion Salzgitter/Peine/Wolfenbüttel, im speziellen aber für Salzgitter, ist dies eine Erfolgsgeschichte und macht mich und meine Kollegen stolz“, berichtet Berg.

Für die Polizei Salzgitter zahlt sich insbesondere die intensive Zusammenarbeit mit der Stadt und den Schulen aus. Die gute Vernetzung untereiander sorge dafür, dass weniger Straftaten von Kinder und Jugendlichen zu verzeichnen sind. „Die positive Entwicklung ist auf die Intensivierung der Gewaltprävention mit all ihren Facetten zurückzuführen“, analysiert Twardowski.

Durch Grundschul-Projekte wie „Faustlos“, dem Projekt „Alternative Sport“ an Kinder- und Jugendzentren sowie zahlreichen Projekttagen konnten die Teenager hilf- und lehrreiche Informationen sammeln. Zu dem zahle sich die Einführung von Schulpaten aus. Insiderwissen durch feste Ansprechpartner, die sogenannten Schulpaten, trage zu einer Täterermittlung bei. Ein Beleg: Straftaten im Umfeld von Schulen gehen stark zurück.

Alkohol bleibt Problem

Das „Problemfeld Alkohol“ bereitet dagegen Kopfzerbrechen. 2012 standen 36 Jugendliche bei der Begehung von Straftaten unter Alkoholeinfluss. Dies entspricht einem prozentualen Anteil von 10,62% an der Gesamtzahl der jugendlichen Tatverdächtigen. „Komasaufen ist nach wie vor ein Thema, mit dem wir uns konfrontiert sehen“, so Twardowski. Er berichtet, dass auffallend viele Mädchen erhebliche Mengen trinken und als „hilflose Person“ ins Krankenhaus eingeliefert werden müssen. „Durch den starken Alkoholkonsum der Mädchen steigt auch die Opferzahl“, ergänzt Berg.

Die meisten Übertritte durch  Jugendliche wurde im Bereich Diebstahl und Körperverletzung festgestellt. Sexueller Missbrauch, Cyber-Mobbing und rechtsextreme Straftaten sind laut Bericht in einer verschwindend geringen Zahl wahrzunehmen.