Polizei Salzgitter warnt vor „russischen Schock-Anrufen“
Die Polizei warnt die Bevölkerung mit einer Plakataktion eindringlich vor „russischen Schockanrufen“. Vier Fälle in Salzgitter sind bereits aktenkundig.

Mit diesen Plakaten wollen Jens Kessner und seine Kollegen vor den russischen Schockanrufen warnen. Foto: mh
Ein 72-jähriger russischstämmiger Mann aus dem Fredenberg wird im Mai von einem Anwalt angerufen. Seine Tochter habe einen Unfall gehabt und dabei ein Kind angefahren. Dieses müsse operiert werden. Da die Eltern des Kindes nicht versichert seien, müsse sofort Geld überwiesen werden. Die angebliche Tochter wird ans Telefon geholt und bestätigt ihrem Vater die Geschichte. Noch während des Telefonats klingelt ein Geldbote an der Tür. Er kommt innerhalb des fast anderthalbstündigen Gesprächs noch zweimal wieder, erbeutet insgesamt 20.000 Euro.
Dies ist nur einer von insgesamt vier Fällen 2012. Die Dunkelziffer stuft die Polizei als sehr hoch ein. „Wir können nur dringend dazu raten, am Telefon misstrauisch zu sein, wenn Personen hohe Geldbeträge fordern“, so Polizeihauptkommissar Jens Kessner. „Wir gehen davon aus, dass es sich um organisiertes Verbrechen handelt.“ Die Drahtzieher betreiben regelrechte Callcenter in osteuropäischen Ländern, lassen drüber täglich mehrere 100 potenzielle Opfer in Deutschland kontaktieren.
„Die Ermittlungen sind sehr schwierig, daher ist die präventive Arbeit wichtig“, so Kessner. Mit einer Plakataktion in der Stadt macht die Polizei derzeit in Deutsch und in Kyrillisch auf die Schockanrufe aufmerksam. „Bei Verdacht sollte man sofort die Polizei unter 110 benachrichtigen“, appelliert Kessner an die Bevölkerung. mh

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