Pilotprojekt in Salzgitter: Ein Treffpunkt für alle in der Martin-Luther-Straße

Noch sieht alles kahl und farblos aus. Bis zum 1. August wird sich in dem Wohnhaus in der Martin-Luther-Straße 22 aber noch einiges tun, denn dann soll der Stadtvierteltreff in Lebenstedt seine Türen für Bewohner aus allen Generationen öffnen.

<img class="size-medium wp-image-10252" title="“ src=“http://sonntagsblaetter.de/sonntagsblaetter/wp-content/uploads/2013/07/27-Generationentreff-300×233.jpg“ alt=““ width=“300″ height=“233″ />

Öffnen am 1. August: TAG-Vorstandsmitglied Claudia Hoyer, Jugenddezernentin Christa Frenzel, Diakonie Direktor Norbert Velten und Propst Joachim Kuklik vor dem neuen Stadtvierteltreff.

Die Idee ist ganz einfach: Im Stadtviertel soll sich mehr um die Gesellschaft gekümmert werden, besonders um die älteren Bewohner, um hilfsbedürftige Alleinstehende und behindere Menschen. Das Wohnungsunternehmen TAG-meineSzitty und die Diakonie Salzgitter haben sich eine „sorgende Gemeinschaft“ zum Ziel genommen und starten dazu eine Kooperation mit verschienden Einrichtungen.

Gemeinsam eröffnen sie einen Generationentreff, um sich für die Menschen im Viertel rund um die Martin-Luther-Straße /Berliner Straße einzusetzten. Beteiligt sind die Propstei Salzgitter-Lebenstedt, der Ev. Familien-Bildungsstätte, dem Diakonischen Werk Salzgitter, das Haus Johann Sebastian Bach, die Kreisstelle im Diakonischen Werk der ev.-luth. Landeskirche Braunschweig und die Johanniter Unfallhilfe

In den letzten zehn Jahren hat sich auch in Salzgitter der Wunsch vieler älterer Menschen verstärkt, so lange wie möglich in der vertrauten Umgebung zu leben. Deshalb sollen Angebote entstehen, die ihnen einen möglichst langen Verbleib in den Wohnungen ermöglichen. „Ambulant vor stationärer Hilfe“, lautet die Maßgabe. Es stehen auch noch viele andere Punkte auf dem Plan: Schaffung einer Gästewohnung im Viertel für Angehörige oder zum Beispiel ein Mittagsservicedienst oder ein Hausnotrufdienst, um den Alltag zu erleichtern. Dabei werden die Bewohner im Martin-Luther-Viertel nicht nur als Hilfesuchende gesehen, sondern sollen bei Bedarf auch sinnvolle Aufgaben übernehmen.

„Jeder ist Gesellschaft, nicht nur die Älteren, der Stadtvierteltreff wird seine Türen auch für die Jüngeren öffnen“, betonte Diakonie-Direktor Norbert Velten bei der Vorstellung. Die Institutionen haben gemeinsam die Konzeption erarbeitet, einen Kooperationsvertrag und einen Mietvertrag jeweils auf zunächst drei Jahre fixiert.

Für die TAG Immobilien AG mit bundesweit 70.000 Wohnungen hat das Kopperationsmodell sogar Pilotcharakter.  „Die Aufgaben der Zukunft bleiben nur bezahlbar, wenn es zu einem solidarischen Netzwerken und zur Zusammenarbeit aller Verantwortlichen vor Ort kommt“, so Vorstand Claudia Hoyer. 1.440 der 8.800 TAG-Wohnungen befinden sich in dem Viertel.

Laut Propst Joachim Kuklik gehört Salzgitter zu den Städten mit dem höchsten Anteil älterer Menschen. „Sie leben oft in Wohnungen, die nicht mehr altersgerecht sind“. meineSzitty habe dieses Problem erkannt und stellt Räume für die vielfältigen diakonischen Leistungen zur Verfügung. Dazu haben sich mehrere soziale Einrichtungen vernetzt. „Hier kocht nicht jeder sein eigenes Süppchen. Dieses einmalige Konzept hat viel Potenzial, ich wünsche diesem Projekt Gottes Segen“, so Kuklik.