Dreharbeiten in Salzgitter: „Tatort“ spannender denn je

Dreharbeiten in Salzgitter: „Tatort“ spannender denn je

Des einen Freud ist des anderen Leid. Für die meisten Schaulustige und Komparsen waren die dreitägigen Dreharbeiten für den „Tatort“ vermutlich spannender als jeder TV-Krimi, doch manche Autofahrer und Geschäftsleute empfanden das Drumherum mit gesperrten Straßen und Plätzen  eher als Ärgernis.

Abendliche Szene vor dem Supermarkt am Schölkegraben: Kommissarin Katharina Lorenz (Petra Schmidt-Schaller) bekommt Ärger mit einer Kundin. Im Hintergrund verfolgen viele Schaulustige und Anwohner den „Tatort“-Dreh.

Dieser Ärger dürfte bei ihnen aber längst verraucht sein, wenn die Schauspieler Wotan Wilke Möhring und Petra Schmidt-Schaller im Herbst 2015 als „Tatort“-Kommissare Katharina Lorenz und Thorsten Falke im Schleusermileu ermitteln. Die  Spur führt die beiden Bundespolizisten dabei nach Salzgitter.
Für die Folge mit dem Arbeitstitel „Verbrannt“ wurde gleich an mehreren Orten gedreht – auf dem Otto-Brenner-Platz, im Altenheim am See, rund um die Swindonstraße und auf dem Marktplatz am Schölkegraben, nachts auf dem Westerholzweg in Hallendorf und in einem türksichen Supermarkt in der Berliner Straße.
Dabei zeigten sich die beiden Fernsehstars offen und gesprächsfreudig. Wilke Möhring schrieb Autogramme oder machte auf Wunsch auch Selfies. Und ganz unbeteiligt sind die Salzgitteraner bei diesem „Tatort“ auch nicht. Immerhin wirkten etwa 60 Statisten mit bei den Dreharbeiten, 250 hatten sich beworben.
„Das war sehr interessant und völlig neu für uns“, sagt der 75-jährige Tony Brandeis aus Gebhardshagen, der mit seiner Frau Marlies ein verliebtes Paar beim Spaziergang mimte. Gut zehnmal mussten sie auf und ab laufen, ehe die Szene im Kasten war. Der Rentner hatte sich mit Bild bei der Produktionsfimra beworben und war dann auch eingeladen worden. Diese Chance ließ sich auch Dirk Ehlers nicht entgehen,  der von der Burgdorfer Bühne schon etwas Theatererfahrung mitbrachte. „Das wird einem nicht jeden Tag geboten.“ Der Altenpfleger aus dem Haus am See spielt auch im Film einen beschäftigten Pfleger und war schon erstaunt, wie konzentriert es am Set zur Sache geht. „Wir mussten immer schnell abrufbar sein“, sagt der 50-jährige TV-Statist. Seine Kollegin Jennifer Juretzko hat sogar eine größere Rolle bekommen. „Ich durfte die Kommissarin ins Zimmer führen“, sagt die 24-jährige Altenpflegerin. „Das war schon aufregend.“ Ihre Chefin hatte sie gefragt, ob sie mitspielen will. Juretzko beschreibt das Filmteam als freundlich und kompetent. „Die waren alle sehr angenehm.“ Sollten Lorenz und Falke also noch einen Fall in Salzgitter zu lösen haben: Juretzko und die anderen Komparsen wären gerne wieder mit dabei.