25 Jahre Salzgitter-Gotha: Jubiläum für Partnerschaft der Städte

25 Jahre Salzgitter-Gotha: Jubiläum für Partnerschaft der Städte

Die Städtepartnerschaft zwischen Salzgitter und Gotha ist in diesem Jahr eine besonders runde Sache: Sie besteht seit 25 Jahren und entstand in einer Zeit, als an ein vereintes Deutschland noch nicht zu denken war.

Freuen sich über die Partnerschaftsurkunde und auf das Konzert am 10. März: Sponsor Jürgen Hattop, Kulturkreis-Vorsitzende Astrid Reupke, Sponsorin Helga Hattop, Oberbürgermeister Frank Klingebiel und Städtepartnerschafts-Referent Günter Heinisch.

Rückblickend betrachtet ist erst eine Generation vergangenen, doch die Verhandlungen um diese Städtepartnerschaft scheinen wie aus einer anderen Zeit. Die Delegation aus Salzgitter zog sich damals 1988 in Gotha zur Beratung im Hotel unter anderem auf die Toilette zurück, um sicher zu sein vor den Abhörspezialisten des Regimes. So erinnert sich jedenfalls Salzgitters Pressesprecher Norbert Uhde, der bei der zweiten Tour in Gotha dabei war. Der Dienstwagen des damaligen Oberbürgermeisters Hermann Struck habe versteckt werden müssen, damit sich der Besuch nicht herum sprach. Denn die Partnerschaft gerade mit Salzgitter kam in Ostberlin  nicht gut an. Die DDR drängte damals bei der Bundesregierung darauf, die Zentrale Erfassungsstelle in Salzgitter-Bad aufzulösen, die sich um die Gewalttaten jenseits der Grenze kümmerte. Trotz dieser Schwierigkeiten erkämpften sich beide Seiten über den eisernen Vorhang hinweg die erste niedersächsisch-thüringsche Städtepartnerschaft. Wer hätte geahnt, dass nur ein Jahr später die Mauer fiel?

Gerade in Erinnerung an die Entschlossenheit seiner Vorgänger will Salzgitters Oberbürgermeister Frank Klingebiel die innerdeutsche Verbindung nicht zurückgesetzt wissen hinter den internationalen Partnerschaften. Das Jubiläum soll im Spetember mit einem Festakt in Salzgitter gewürdigt werden. Noch wichtiger als den offiziellen Beitrag nennt Klingebiel aber „das Zwischenmenschliche“. Deshalb sind mehrere Veranstaltungen und wechselseitige Begegnungen geplant. Den musikalischen Auftakt der Festivitäten bildet nächsten Sonntag das Konzert der Thüringen Philharmonie in Salzgitter-Bad.

Für den OB gibt es keinen Grund, Städtpartnerschaften zu belächeln. Sie seien nicht selbstverständlich und ein lohnenswerter Beitrag zu Völkerverständigung und Friedenssicherung. Erst durch Kontakte und Freundschaften entstünde ein tieferes Verständnis füreinander. Den Menschen aus Gotha und Salzgitter sei es jedenfalls gut gelungen, den im November 1988 unterzeichneten Parnerschaftsvertrag mit Leben zu füllen. Klingebiel: „Und wer miteinander befreundet ist, der schießt nicht aufeinander.“

Mit einem großen Konzertabend nehmen die Jubiläumsfeiern für die Städtepartnerschaft zwischen Salzgitter und Gotha ihren offiziellen Anfang. Zum 25-jährigen Bestehen veranstaltet der Kulturkreis Salzgitter am Sonntag, 10. März, ein Konzert mit der Thüringen Philharmonie Gotha. Höhepunkt ist ein offzieller Festakt im September in Salzgitter.

Das erste fröhliche Miteinander im Jubiläumsjahr haben allerdings die Karnevalisten übernommen. Sie trafen sich bereits Ende Januar in Salzgitter-Bad und später dann beim Gegenbesuch der Sölterschen Jecken in Gotha.
„Das 25-jährige Bestehen der Partnerschaft wollen wir mit verschiedensten Veranstaltungen feiern“, sagt Oberbürgermeister Frank Klingebiel. Beide Städte seien freundschaftlich fest verbunden, was auf vielen Ebenen sichtbar sei: Regelmäßige Treffen der  Karnevalsvereine, Schützen- und Trachtenvereine gehören ebenso dazu wie Begegnungen von Sportvereinen. Einen Austausch gebe es zwischen den Geschichtsvereinen. Eine Besonderheit sei die Teilnahme eines Gewandmeisters aus Gotha am Museumsfest in Salder. Zur Veranstaltung „Gotha glüht“ fahren dann Schmiede aus Salzgitter. Darüber hinaus gebe es Kontakte der Verkehrswachten sowie unter den Schulen.
Den musikalischen Auftakt zum Partnerschaftsjubiläum übernimmt der Kulturkreis Salzgitter, der am 10. März um 17 Uhr zu einem Konzert mit der Thüringen Philharmonie Gotha in die Aula des Gymnasiums Salzgitter-Bad einlädt. Die Musiker spielen unter der Leitung Juri Lebedevs und begleitet von den Solisten Christine Rauh (Violoncello) und Sae-Nal Kim (Klavier). Für letztere ist das Konzert sogar Teil ihrer Abschlussprüfung an der Universität Hannover. An dem Abend sind Werke von Mozart, Beethoven, Schumann und Mendelssohn Bartholdy zu hören.
Um den Klang in der Aula zu verbessern und mehr Platz zu schaffen für das Orchester, wird die Bühne in die Aula hinein vergrößert. Die ersten Sitzreihen fallen dadurch weg, die Zahl der Plätze sinkt auf etwa 700. Karten gibt es beim Kulturkreis im Tillyhaus und beim Tinten-Tank-Discount in Lebenstedt.

Die Stadt Salzgitter will auf möglichst viele Termine hinweisen, deswegen sollen möglichst alle Verbindungen zwischen Salzgitter und Gotha bis Ende März gemeldet werden.

Wenn es Vereine, Chöre oder private Gruppen gibt, die Beziehungen in die Partnerstadt haben oder vielleicht sogar schon Treffen geplant haben, sollen sich diese bei Günter Heinisch im Referat für Städtepartnerschaft unter Telefon 05341 / 8393200 oder oder per E-Mail an guenter.heinisch@stadt.salzgitter.de. melden. Diese Termine sollen veröffentlicht und für die Planungen berücksichtigt werden. Folgende Veranstaltungen stehen bisher im Jubiläumskalender:

3. April, 19 Uhr: VHS-Vortrag von Dr. Ingrid Brümmer „Bis bald in Gotha“ im Kniestedter Herrenhaus (Eintritt 5 Euro an der Abendkasse).

27./28. April: Motorradgedenkfahrt in Salzgitter.

7. Mai: Senioren-Union Salzgitter fährt nach Gotha.

9. Mai :  Die Vereinigung Alter Burschenschafter Salzgitter besucht Gotha; Informationen beim Vorsitzenden Klaus Gossow (Telefon 05341/54374).

29./30. Juni: Motorradfahrer aus Salzgitter besuchen Gotha.

17. bis 21. Juli: 50. Europeade in Gotha (aus Salzgitter u. a. dabei die Trachtengruppe Salder, Spielmannszug Lebenstedt).

16. und 17. August: Fahrt des Kulturkreises nach Gotha mit Besuch von „Romeo und Julia“ im Ekhoftheater.