24 neue Integrationslotsen für die Arbeit in Salzgitter
Feierliche Übergbe im Rathaus: Die 24 frisch zertifizierten Integrationslotsen freuen sich über ihre Urkunden. Foto: ag

24 neue Integrationslotsen für die Arbeit in Salzgitter

SZ-Lebenstedt. Die 24 Teilnehmer, die in Salzgitter als Integrationslotsen ausgebildet worden sind, haben alle ein gemeinsames Problem: Ihr Brustkorb ist zu klein. Das zumindest findet ihr Ausbilder Ertan Tahtaci: „Eigentlich müsstet ihr alle mehr als nur ein Herz haben. Doch ihr schafft es sogar mit nur einem, so vielen Menschen Wärme und Zuneigung entgegen zu bringen.“

Die ehrenamtlichen Integrationslotsen durften im Rathaus offiziell ihre Zertifikate in Empfang nehmen. 14 Frauen und zehn Männer mit unterschiedlicher Herkunft haben sich an zehn Wochenenden in insgesamt 50 Stunden von Beata Teresa und Ertan Tahtaci schulen lassen – sei es in der Kommunikation, im Dolmetschen oder auch über das deutsche Rechtssystem.
Denn künftig sollen sie bei verschiedenen Einrichtungen der Stadt, Vereinen und Organisationen helfen und den Flüchtlingen das neue Leben in Salzgitter erleichtern. „Sie werden mit unseren neuen Mitbürgern auf Ämter gehen oder sie zu Ärzten begleiten, Formulare ausfüllen oder die Kinder in der Schule anmelden“, fasste die Erste Stadträtin Christa Frenzel zusammen und berichtete, dass derzeit 4500 Flüchtlinge in Salzgitter leben. Es ist bereits der dritte Ausbildungskurs von Integrationslotsen, die ersten beiden Lehrgänge wurden 2007 und 2011 abgeschlossen.
Isahen Ben Abdallah gehört zu einer der diesjährigen Absolventinnen. Durch ihre Arbeit für das Stadtteilzentrum Awista am Fredenberg brachte sie bereits Erfahrung mit in Sachen Integrationsarbeit: „Trotzdem habe ich viel für mich mitgenommen und einiges dazugelernt.“ So wisse sie jetzt, dass auch eigene Projekte ins Leben gerufen werden können.
Gemeinsam mit anderen Teilnehmern will sie künftig Flüchtlingskindern eine Betreuung anbieten, die noch keinen Kindergarten- oder Schulplatz erhalten haben. „Gelernt habe ich aber auch, dass der Handdruck in einigen Kulturen unterschiedlich sein kann.“