Tipps vom NABU: Wespen nicht anpusten oder wegschubsen

Tipps vom NABU: Wespen nicht anpusten oder wegschubsen

Sommer, Sonne, Picknick – Draußen Essen schmeckt einfach besser. Doch der Genuss von Obstkuchen, Saft und Eis unter freiem Himmel wird derzeit schnell unangenehm, wenn die süßen Speisen zahlreiche Wespen anlocken. Die Begegnung mit den ungebetenen, gelb-schwarzen Gästen ist aber noch längst kein Grund zur Panik. Der NABU Niedersachsen gibt Tipps, wie sich jeder effektiv schützen kann und was nach einem eventuellen Stich zu beachten ist. „Nicht anpusten oder heftig wegschubsen!“, fasst der NABU Niedersachsen die wichtigste Verhaltensregel zusammen.

Foto: Radka Schöne / pixelio.de

Gerade jetzt im Spätsommer sind Wespen besonders aufdringlich. Sie erscheinen lästig, da sie sich nun nicht mehr um die Aufzucht des Nachwuchses kümmern müssen und viel Zeit für die Suche nach süßer Nahrung für sich selbst haben. „Die Wespen sind dabei nicht aggressiver als sonst, sie bleiben einfach besonders hartnäckig, wenn sie ihre Lieblingsspeise vor sich haben und hungrig sind“, so der NABU. Viele vermeintliche Tricks, um Wespen dauerhaft fernzuhalten, wie etwa Kupfermünzen auf den Tisch zu legen, sind nutzlos.

Kommen einem die gelb-schwarz-gestreiften Tiefflieger zu nahe, gilt es am besten die Ruhe zu bewahren, nicht um sich zu schlagen und auf keinen Fall die Wespen anzupusten. Das Kohlendioxid in der Atemluft ist ein Alarmsignal für die Tiere ist und versetzt sie in Angriffshaltung. Normalerweise reagieren Wespen bei ihrer Nahrungssuche nicht aggressiv. Sie wehren sich erst, wenn sie um ihr Leben bangen. „Hektische oder panische Bewegungen sollten in der Nähe von Wespen und Hornissen vermieden werden“, erklärte der NABU.

Um unliebsame Zwischenfälle zu verhindern, helfen jetzt im Spätsommer ein paar einfache Verhaltensregeln. „Decken Sie Lebensmittel und Getränke im Freien ab und räumen Sie alle Reste nach der Grillparty sofort wieder weg. Wichtig es auch, Kinder mit Strohhalm trinken zu lassen und ihnen nach dem Essen das Gesicht und die Hände abzuwischen, um die Wespen nicht anzulocken.“ Wespen können zudem von Gerüchen wie duftendem Parfüm, Cremes und Holzmöbelpolitur angezogen werden, aber auch bunt geblümte Kleidung hat für sie ihren Reiz. Weiterhin sollte man immer den Mülleimer und Kompost abgedeckt halten.

Tipps bei Wespenstichen

Wenn man doch einmal von einer Wespe gestochen worden sei, solle man Ruhe bewahren. Wespenstiche führten bei normalgesunden Menschen – vom Kleinkind bis zum Greis – zu einer etwa zwei Tage lang druckempfindlichen Hautschwellung an der Einstichstelle und einem anfangs ziehenden Schmerz, bedeuteten aber keine weiteren Gesundheitsschäden. Der NABU rät, die Beschwerden zu lindern, indem man unmittelbar nach dem Stichereignis Salmiakgeist auf die Stichstelle einmassiert. Auch Zitronensaft oder eine halbe Zwiebel wirkten lindernd. Mit Coolpacks ließen sich die Beschwerden weiter verringern.

Ein Sonderfall seien allerdings Menschen mit allergischen Reaktionen auf Wespenstiche. Diese Allergie, die drei bis fünf Prozent der Bevölkerung treffe, äußere sich in Reaktionen, die weit über eine lokale Schwellung hinausgehen. Bei Symptomen wie Ohnmacht, Schwindel, Übelkeit oder bei Stichen im Mund sollte umgehend ärztliche Hilfe geholt werden. Der NABU betonte: „Personen mit bekanntermaßen allergischen Reaktionen gegenüber Wespenstichen erhalten Erste-Hilfe-Ausrüstungen und Medikamente von ihrem Arzt. Eine Wespenallergie lässt sich auch erfolgreich behandeln.“

Bis Ende Oktober sind die Wespen wieder verschwunden. Während die Arbeiterinnen und die alte Königin absterben, fliegen die jungen Wespenköniginnen davon und sucht sich einen Ruheplatz für den Winter. Alte Wespennester können dann problemlos beseitigt werden.

Für alle Interessierten hält der NABU eine Broschüre ‚Bienen, Wespen und Hornissen‘ bereit, die gegen sechs Briefmarken zu 58 Cent angefordert werden kann: NABU, Stichwort ‚Wespen‘, Alleestr. 36, 30167 Hannover.