Seit 14 Jahren betreut Erika Base im Sommer Kinder aus Mogilev

Seit 14 Jahren betreut Erika Base im Sommer Kinder aus Mogilev

HOHENHAMELN-CLAUEN (tw). Atomkraft und ihre Gefahren sind seit dem Unglück von Fukushima wieder in aller Munde. Was ein solcher Unfall anrichten kann, wissen die Menschen, die rund um das Atomkraftwerk Tschernobyl leben, leider zu genau. Die Nachwirkungen des Unfalls im Jahre 1986 müssen sie noch heute ertragen. Aus diesem Grund laden Peiner Familien seit 1991 Kinder aus der radioaktiv-verstrahlten Region ein, damit sie sich vier Wochen lang im Peiner Land erholen können.

Schon im Vorfeld pflückt Erika Base gesunde Himbeeren, um für die Gäste Gelee zu kochen.

Familie Base aus Clauen ist seit 14 Jahren dabei. Während sie zunächst in jedem Sommer dem weißrussischen Mädchen Julia ein Zuhause auf Zeit gab, besucht seit einigen Jahren Julias Bruder Aljoscha das Peiner Land. „Es hat sich eine tiefe Freundschaft zu der weißrussischen Familie entwickelt. Man kann sagen, die Kinder gehören zur Familie“, ist sich Erika Base sicher. Sie  kocht vor jedem Besuch Himbeergelee aus Früchten, die aus ihrem Garten stammen, für die Gastkinder.

Seit diesem Jahr gehört die 63-Jährige dem Mogilev-Team des evangelisch-lutherischen Kirchenkreises an. „Mein Aufgabenbereich ist die Organisation des Programms. Zwölf Tage geht es nach Dahme an die Ostsee zu einer Kinderfreizeit. In der restlichen Zeit sind die Kinder in Gastfamilien im Peiner Land untergebracht. Neben Familientagen findet auch ein gemeinsames Programm statt. Wir besuchen zum Beispiel die Polizeidienststelle in Hildesheim und den Saupark in Springe“, berichtet Erika Base und dankt in diesem Rahmen allen, die die Ausflüge möglich machen.

Gern erinnert sich die Clauenerin an die Sommer mit „ihren“ Gastkindern zurück: „Die Aufenthalte wurden anfangs begleitet von Verständigungsproblemen. Aber bis jetzt konnten wir alle Probleme mit Händen und Füßen lösen. Man wird Meister in der Pantomime.“ Das weißrussische Mädchen Julia schließt mittlerweile ihr Studium in Weißrussland ab. „Aber wir laden sie weiterhin jedes Jahr für drei Wochen nach Deutschland ein.“

Auch Julias Familie war schon in Peine zu Gast, als Gegenleistung besuchte Familie Base ihre weißrussischen Freunde in Mogilev. „Die Menschen dort sind äußerst gastfreundlich“, blieb der gelernten Sozialpädagogin in Erinnerung. Es sind diese schönen Momente, die sie bewegen, in jedem Jahr erneut ein Kind aus Mogilev bei sich aufzunehmen. „Und man bekommt so wahnsinnig viel zurück!“