
Peiner Ratsgymnasium soll nach Formaldehyd-Nachweis umfangreich saniert werden
Peine. Schadstoffbelastung in den Physikräumen im Peiner Ratsgymnasium: Mitte Dezember wurde der Nachweis von Formaldehyd in den Räumen öffentlich, nun kündigt der Landkreis eine umfassende Sanierung an – und die könnte mehr als eine halbe Million Euro kosten.
In leicht erhöhter Konzentration war der gesundheitsgefährdende Stoff in den Fachräumen im dritten Obergeschoss des Altbaus nachgewiesen worden, als Folge wurden die Physikräume kurzerhand gesperrt. Eine akute Gesundheitsgefährdung bestehe jedoch nicht, das habe ein Gutachten gezeigt, so Landkreis-Sprecher Fabian Laaß.
Seit Ende Oktober liege der Prüfbericht der Schadstoffbelastung vor. „Danach mussten allerdings weitere Messungen und Beprobungen erfolgen, um mögliche weitere Quellen der Luftbelastung auszuschließen“, erläutert Laaß auf Anfrage unseres Medienhauses. „Der Prüfbericht wurde der Schule zur Verfügung gestellt und ist schulintern einsehbar.“
Unserem Medienhaus wollte der Pressesprecher keine genauen Zahlen zur Belastung der Räume nennen, die Werte seien leicht erhöht. Das Umweltbundesamt hat als zulässigen Wert an Formaldehyd in der Luft einen Gehalt von 100 Mikrogramm je Kubikmeter Luft festgelegt. Das stechend riechende Gas ist kennzeichnungspflichtig und wird als „wahrscheinlich krebserzeugend beim Menschen“ eingestuft.
Als Quelle des Formaldehyds im Ratsgymnasium wurden zunächst die Möbelstücke in den Räumen identifiziert, diese sollen nun demontiert werden. „Danach sind weitere Messungen sowohl in den Fachunterrichtsräumen als auch am Mobiliar notwendig, um sicherzustellen, dass diese der Grund der Luftbelastung sind“, sagt Laaß. „Sollte sich das Bewahrheiten, werden die Möbelstücke ausgetauscht. Dafür ist eine Ausschreibung notwendig.“
Dieser Austausch solle in enger Abstimmung mit der Schule und schnellstmöglich erfolgen.
„Da die Fachunterrichtsräume im Bereich Physik 35 bis 40 Jahre alt sind, sollen sie grundlegend saniert und modernisiert werden, um hochwertigen naturwissenschaftlichen Unterricht zu ermöglichen“, erläutert Laaß abschließend und ergänzt: „Wir rechnen mit Kosten von 500 .000 bis 600 .000 Euro für die Sanierung und Modernisierung.“