Peiner Lovemobil-Prozess: Revision eingelegt
Vor einer Woche wurde am Landgericht Hildesheim ein 30-jähriger Mann zu lebenslanger Haft verurteilt. Jetzt legte sein Anwalt Revision ein.

Peiner Lovemobil-Prozess: Revision eingelegt

Hildesheim. Vor einer Woche urteilte das Landgericht Hildesheim: Ein 30-jähriger Mann aus Salzgitter muss nach einem Indizienprozess für den Mord an einer 40-jährigen ungarischen Prostituierten in einem sogenannten Lovemobil bei Hofschwicheldt lebenslang ins Gefängnis. Wie angekündigt legte der Verteidiger Revision ein.

Viele Prozesstage, viele Zeugen, ein ursprünglich zu Unrecht Angeklagter – und am Ende kein Geständnis des Mannes, dem aufgrund der Indizienlage der Mord in Tateinheit mit Raub mit Todesfolge zugesprochen wurde.
Dies hat den Verteidiger des Mannes dazu veranlasst, das Rechtsmittel der Revision gegen das Urteil einzulegen. Dies bestätigte Philipp Suden, Sprecher am Landgericht. „Die Revision ist fristgerecht eingegangen. Nun hat das Schwurgericht zwei Monate Zeit, das Urteil schriftlich zu begründen und der Verteidigung zuzustellen. Von dem Zeitpunkt der Zustellung zu den beteiligten Parteien haben diese einen Monat Zeit, die Revision zu begründen. Im Anschluss gehen die Akten über die Staatsanwaltschaft an die Generalbundesanwaltschaft und von dort zum Bundesgerichtshof“, erklärt Suden.
Der Sprecher betont jedoch, dass der Prozess nicht neu aufgerollt wird. Vielmehr würden die Richter am BGH anhand der Verhandlungsprotokolle die Rechtmäßigkeit des Zustandekommens des Urteils verfolgen. Lediglich wenn es hier Unstimmigkeiten gäbe, wie zum Beispiel die Feststellung eines falschen Sachverhaltes, käme es zu weiteren Überprüfungen. Bis zum abschließenden Urteil werden somit noch einige Monate vergehen.