Fanfarenzug Ölsburg bildet aus

Fanfarenzug Ölsburg bildet aus

ILSEDE-ÖLSBURG (tw). Ein Instrument spielen ohne Noten zu kennen, nur nach dem Gehör – das klingt erstaunlich. Doch genau das ist beim Fanfarenzug Ölsburg möglich. Der Verein bildet Mitglieder an den Instrumenten Naturfanfare, Marschtrommel und Landsknechttrommel aus – auch ohne jegliche Vorkenntnisse.

Auch in diesem Jahr ist der Fanfarenzug Ölburg beim Freischießen dabei.tw

„Bei uns kann jeder ab zwölf Jahren eines dieser Instrumente lernen“, macht Vorsitzender Marius Olbrich deutlich. „Aber viele Einsteiger bei uns sind bereits 30 oder 40 Jahre alt.“ Nachwuchs ist beim Fanfarenzug Ölsburg immer gern gesehen. „Immer nach den Sommerferien nehmen wir neue Mitglieder auf. Wer sich informieren möchte, ist dann herzlich willkommen. Die Treffen finden immer donnerstags von 18 bis 20 Uhr in der Turnhalle Ölsburg statt.“ Instrumente und später auch Uniformen stellt der Verein. Jeder bekommt ein eigenes Instrument, das er mit nach Hause nehmen darf.
Das Notenlesen ist für das Spielen einer Fanfare keine Voraussetzung. „Anders als bei einer Trompete hat eine Naturfanfare keine Ventile. Alle Töne werden mit den Lippen und der Puste gemacht. Daher gibt es nur vier Grund- und vier Oberstimmtöne“, erklärt Olbrich.Somit sind sehr schnell Erfolge zu verbuchen. „Sobald man diese Töne beherrscht, man die Melodien gelernt hat und die Puste reicht, kann man mitspielen. Vieles wird direkt bei den Auftritten – gemäß learning by doing – erlernt.“

Dabei spielt das Gehör eine wichtige Rolle. Denn man muss lernen, die gehörten Melodien umzusetzen und wiederzugeben. „Bei talentierten Einsteigern kann das recht zügig gehen. In der Regel wird ein halbes Jahr Übungszeit benötigt. Das heißt, zu Beginn eines Jahres können diejenigen, die nach den Sommerferien begonnen haben, ganz normal mitspielen.“
Etwa 45 Auftritte hat der Fanfarenzug in jedem Jahr. Bei dieser Summe setzt der Verein auf jedes aktive Mitglied. Olbrich dazu: „Etwa 30 Musiker sind pro Termin dabei. Das Highlight ist natürlich Freischießen, wo wir mit bis zu 60 Leuten auftreten.“ Beliebt sind aber auch die Faschingsumzüge in Hannover und Braunschweig, wo der Fanfarenzug Ölsburg ebenfalls dabei ist. Unterwegs ist der Fanfarenzug zudem bei unterschiedlichen Schützenfesten im gesamten Kreisgebiet und auch darüber hinaus.

Auch die Gemeinschaft wird ganz groß geschrieben. So gibt es Grillabende oder Abschlussfahrten nach der Saison. Ein König wird ebenfalls in jedem Jahr ausgeschossen. „Wir sind uns bewusst, dass wir unsere Mitglieder bei so vielen Auftritten bei Laune halten müssen. Dafür müssen wir ihnen was bieten und uns ins Zeug legen“, ist sich Olbrich sicher.