Vechelde/Wahle: Auf dem Bobbycar zur Feuerwehr

Hütchen und eine Kreidelinie markieren die Rennstrecke. In einem sicher eingezäunten Bereich steht der 15-jährige Moritz Osterloh. Das Mitglied der Jugendfeuerwehr Vechelde/Wahle weist einem der jungen Bobbycar-Fahrer den Weg und stoppt seine Zeit. Das werbewirksame Bobbycar-Rennen hat Osterloh gemeinsam mit einigen Kameraden der Jugendfeuerwehr ausgearbeitet. Gestartet wurde im Rahmen einer Veranstaltung des evangelischen Familienzentrums.

Moritz Osterloh (l.) und Jannik Balke messen die Zeit beim Bobbycar-Rennen.Fotos: T. Wosnitza

Die Ausarbeitung eines solchen Projektes ist Teil der „Jugendflamme 3“. „Die Jugendflamme ist Symbol für den Ausbildungsstand der verschiedenen Altersklassen und in drei Stufen aufgeteilt“, erklärt Barbara Balke, Jugendwartin der Ortsfeuerwehr Vechelde/Wahle. „Die Abnahme für die Jugendflamme ist im Herbst. Dann wird sich zeigen, ob das Projekt den Ansprüchen gerecht geworden ist.“

Die Anwärter auf die Jugendflamme 3 haben sich mächtig ins Zeug gelegt. Sie haben sich nicht nur den Parcours ausgedacht, sondern sogar Pokale für die ersten drei Sieger hergestellt. Dafür haben sie eigens ein Bobbycar in Glas graviert. Moritz Osterloh und Jannik Balke, Vecheldes Jugendsprecher, sind sich einig: „In der Jugendfeuerwehr findet und trifft man Freunde. Es ist ein abwechslungsreiches Hobby und die Wettbewerbe steigern die Gruppendynamik.“

Die freiwilligen Feuerwehren haben sich aber noch mehr einfallen lassen, um den Nachwuchs zu motivieren und für den Übertritt in die aktive Wehr zu begeistern. „Bei uns beginnt die feuerwehrtechnische Ausbildung mit der Kinderfeuerwehr“, berichtet Barbara Balke stellvertretend für viele andere Ortsfeuerwehren des Landkreises. „Zweimal im Monat treffen sich Kinder ab sechs Jahren, um unter anderem Brandschutz und Verkehrserziehung spielerisch kennenzulernen.“

Es ist Schnelligkeit gefragt: In Wettbewerben messen die Jugendfeuerwehren ihr Können.

Der nächste Schritt ist die Mitgliedschaft in der Jugendfeuerwehr. Alle Kinder und Jugendlichen ab zehn Jahren können dort mitmachen. Neben der „Jugendflamme“ kann auch die Leistungsspange erworben werden. Sie ist das höchste Leistungsabzeichen der Deutschen Jugendfeuerwehr. „Sie wird verliehen, wenn ein Jugendfeuerwehrmitglied in einer Gruppe in fünf Bereichen zeigt, dass er/sie körperlich und geistig den Anforderungen gewachsen ist“, heißt es auf der Seite der Deutschen Jugendfeuerwehr.

Um den Mitgliedern der Jugendfeuerwehr den Übertritt zur Einsatzabteilung zu erleichtern, ist ab 16 Jahren eine Doppelmitgliedschaft erlaubt. Dazu erklärt Balke: „In dieser Zeit kann der erste Ausbildungslehrgang der freiwilligen Feuerwehr absolviert werden.“ Ab 16 ist ebenfalls der Einstiegslehrgang für die Jugendarbeit möglich. Diesen besuchen die Kameraden, die später selbst in der Jugendarbeit aktiv werden möchten.

Die Nachwuchsförderung liegt den freiwilligen Feuerwehren am Herzen. Schließlich soll der Spruch „Stell dir vor du drückst und alle drücken sich“, mit dem die Feuerwehr Mitglieder wirbt, nicht wahr werden.“