Peiner Träger: Maßnahmen sollen bis Ende des Jahres umgesetzt sein
PEINE (tk/mic). Kräftig Gas gibt der Stahlkonzern Salzgitter AG bei seiner kriselnden Tochter Peiner Träger. Hier werden wegen der mangelnden Nachfrage nach Stahlträgern 300 Jobs wegfallen. Konzernsprecher Bernhard Kleinermann machte jetzt deutlich: „Bis Ende des Jahres sollen die Maßnahmen für Peine durchverhandelt und umgesetzt sein. Am 1. Januar 2014 tritt die neue Konzernstruktur in Kraft.“
Dabei will man zentralisieren und unter anderem Peiner Träger und den Schrottverwerter Deutsche Erz und Metall-Union (Deumu) in dem Unternehmensbereich „Lang- und Grobblech“ zusammenfassen.
Das Sparprogramm sieht für Peine, wo etwa 300 von 1100 Jobs wegfallen, aber noch weitere Lösungen für die Beschäftigten vor: etwa Altersteilzeit, Vorruhestand, die Versetzung in andere Konzerngesellschaften oder die Übernahme in eine Transfergesellschaft, die über zwei Jahre läuft, in denen die Mitarbeiter Zeit haben, sich etwas Neues zu suchen. Die Transfergesellschaft soll dabei den Großteil der 300 Jobs auffangen. Mögliche Abfindungszahlungen sollen sich an der Dauer der Betriebszugehörigkeit und der Höhe des aktuellen Lohns orientieren. Konzernweit will Salzgitter 1.500 Stellen streichen.
Das Sparprogramm sieht für Peine außerdem vor, die Stahlproduktion auf gut die Hälfte der Kapazität – etwa eine Million Tonnen im Jahr – herunterzufahren. Geplant ist nach Angaben von Kleinermann zudem eine engere Zusammenarbeit mit dem Schrottverwerter Deumu. Das Ziel sei aber keine Betriebszusammenlegung, sondern mehr Entscheidungsnähe zwischen den beiden Unternehmen.
Dass auch die Verkehrsbetriebe Peine-Salzgitter (VPS) angedockt werden sollen, sei nicht korrekt, erläuterte Kleinermann. Die VPS soll vielmehr an zentraler Stelle im Konzern bleiben, da sie sämtliche Gesellschaften beliefere. Er betonte, dass Sparmaßnahmen für Peine dringend erforderlich seien. Bis zum Jahresende werde man einen Verlust von 100 Millionen Euro ausweisen, der Gesamtkonzern liege etwa bei 400 Millionen im Minus.