Zu viel Pfand abgegeben – Fall für die Gifhorner Polizei?
Weyhausen. Dass ein Pfandbon mit einem Wert von rund 83 Euro ungewöhnlich ist, war dem 37-Jährigen aus dem Boldecker Land schon klar. Als ihn aber Polizeibeamte an seinem Auto auf dem Parkplatz des Netto-Marktes in Weyhausen in Empfang nahmen, wurde ihm dann doch mulmig.

Mit ungewöhnlich vielen Pfandbehältern hat ein Mann aus dem Boldecker Land Aufmerksamkeit erregt. Dass er sich in dem Netto-Markt verdächtig machen würde, hatte er aber nicht erwartet.
Am Freitag vor einer Woche brachte der Mann, der des Öfteren bei Netto an der Klanze einkauft, eine größere „Sammlung“ an Pfandbehältern zurück. Zwei Einkaufswagen benötigte er dafür. Um den Betrieb nicht unnötig aufzuhalten, ließ er immer wieder andere Kunden vor. Dennoch fühlte er sich nach eigener Aussage schon an dem Automaten beobachtet. An der Kasse wurde ihm das Pfandgeld anstandslos ausgezahlt – dann kam die Überraschung: An seinem Auto wurde er von der Polizei empfangen. Sie war zwischenzeitlich vom Personal des Supermarkts informiert worden. „Die Polizisten wollten wissen, woher ich die ganzen Flaschen habe“, berichtet der Kunde. Es bestehe der Verdacht auf Diebstahl und Pfandbetrug. „Dabei habe ich die Flaschen einfach nur lange gesammelt“, sagt der 37-Jährige, nämlich seit Mai. Nun hat er Angst vor drohendem Ungemach.
Polizeisprecher Thomas Reuter kann ihn beruhigen. Zwar sei die Pfandsumme ungewöhnlich hoch. „Der Mann konnte jedoch glaubhaft versichern, dass alles seine Richtigkeit hat. Er hat nichts zu befürchten“, erklärt Reuter.
Laut Netto-Sprecherin Christina Stylianou handelte es sich um eine überdurchschnittlich hohe Rückgabemenge. Deshalb hätten die Mitarbeiter entschieden, die Polizei zu informieren. Stylianou entschuldigt sich: „Wir bedauern, falls wir mit der vorbeugenden Sicherheitsmaßnahme einen Kunden zu unrecht kompromittiert haben.“