Bienen auf dem Friedhof: Nest-Umzug macht Probleme
Gifhorn. Bienen sind nützlich und friedlich – wenn sie sich nicht angegriffen fühlen. Auf einem öffentlichen Gelände wie dem evangelischen Friedhof können sie aber für Gefahr sorgen, vor allem für Allergiker.
Zwischen den Gräbern in einer alten Scheinzypresse hat sich ein Volk eingenistet. Die Friedhofsverwaltung hat noch keinen konkreten Plan, nur so viel: Insektengift soll vermieden werden.
Vor etwa sieben Wochen zog vermutlich eine alte Königin mit ihrem Hofstaat in den alten Baum ein. Bei der floralen Vielfalt am Weinberg dürften die Tiere sich ziemlich wohl fühlen.
„Ein Imker hat versucht, die Bienen mit Rauch zu vertreiben, aber es hat nicht geklappt“, berichtet Friedhofsmitarbeiter Karsten Wolpers. Auch etliche Telefonate später – mit Nabu, Bund, dem Bieneninstitut und anderen mehr – zeichnet sich keine Lösung ab. „Wir könnten vom Landkreis eine Ausnahmegenehmigung bekommen und das Volk ausrotten, aber das wollen wir nicht“, so Wolpers.
Auch Ursula Eichner, die in der Nähe der Scheinzypresse zwei Gräber pflegt, möchte nicht, dass die Bienen getötet werden – obwohl auch sie Bienen-Allergikerin ist und „panische Angst“ hat, wenn die kleinen Nutztiere sie umkreisen: „Das sind doch auch Lebewesen. Das Beste wäre, wenn man sie vertreiben könnte“, meint die 74-Jährige. „Die Tiere sind ja friedlich, aber was ist, wenn doch jemand gestochen wird und hier auf dem Friedhof einen allergischen Schock erleidet“, fragt sich Wolpers. Inzwischen hat ein Gutachter die Scheinzypresse in Augenschein genommen und das deprimierende Fazit gezogen: Das Nest sitzt tief im Holz; ohne den Baum zu fällen, wird es wohl nichts mit dem Umzug.
Die Wichtigkeit von Bienen für Natur und Mensch sind bekannt – nicht umsonst haben die Pflanzenbestäuber und Honigsammler einen weit besseren Ruf als Wespen. Letztere wären in diesem Fall aber vorteilhafter: Sie würden im Frühling ihr Nest woanders bauen. Die Bienen hingegen sind 2013 voraussichtlich wieder da.

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