Asyl: Bis zum Frühjahr muss der Kreis Gifhorn weitere 270 Menschen aufnehmen

Asyl: Bis zum Frühjahr muss der Kreis Gifhorn weitere 270 Menschen aufnehmen

Landkreis Gifhorn. 520 Asylbewerber leben zurzeit im Landkreis Gifhorn – doch die Zahl der Flüchtlinge steigt drastisch an. Bis zum Frühjahr müssen weitere 270 Menschen aufgenommen werden. „Das ist ein Thema, das uns sehr belastet“, verwies Landrätin Marion Lau am Donnerstag auf fehlenden Wohnraum.

Es wird immer enger: Weitere 270 Asylbewerber müssen bis zum Frühjahr im Landkreis Gifhorn aufgenommen werden.

Fachbereichsleiter Michael Funke von der Kreisverwaltung und Sven Ring, Chef der Ausländerbehörde, sehen eine „sich zunehmend verschärfende“ Situation. „Die Landesaufnahmestelle platzt aus allen Nähten, Zuweisungen neuer Asylbewerber für den Landkreis erfolgen inzwischen im Abstand von nur sieben Tagen“, erläuterte Michael Funke.
In der Meinerser Gemeinschaftsunterkunft leben derzeit 57 Menschen, 198 haben in der Wohnanlage Clausmoorhof in Gifhorn ein erstes Domizil gefunden. Dezentrale Unterbringung – beispielsweise in eigenen Mietwohnungen – gebe es für 265 Menschen.
Allerdings würden kaum noch Flüchtlinge aus den Krisengebieten Syrien (derzeit 26) und Irak (14) in den Landkreis verteilt, so Funke weiter. 138 Menschen stammen aktuell aus Serbien, 77 aus Mazedonien, 50 aus Albanien, 46 aus dem Kosovo und 26 aus Bosnien. Aus dem Iran sind 22 Menschen hierher geflüchtet, aus der Türkei 16 und so genannte „Ungeklärte“ machen 16 aus. Insgesamt 89 Flüchtlinge kommen gebürtig unter anderem aus Afghanistan, Algerien, Montenegro, Georgien, der Russischen Föderation, Vietnam und weiteren Staaten.
Funke verwies darauf, dass der Bundestag einen Gesetzentwurf angenommen habe, wonach Serbien, Mazedonien und Bosnien-Herzegowina als sichere Drittstaaten eingestuft werden sollen. Die Entscheidung des Bundesrates stehe aber noch aus. „Der Flüchtlingszustrom aus diesen Ländern reißt nicht ab“, so Funke. Lange Asylantragszeiten seien die Folge.
Unter den 520 Asylbewerbern befinden sich 248 mit abgelehntem Asylverfahren. Erste Abschiebungen könnten im Oktober erfolgen, kündigte Ring an.