Unmut über fehlende Fahrradständer in Wolfsburg
Nicht nur hier fehlen Fahrradständer: Die alten hatte die Stadt vor dem Tag der Niedersachsen abgebaut, die neuen lassen auf sich warten. Photowerk

Unmut über fehlende Fahrradständer in Wolfsburg

Wolfsburg. 86 Fahrradständer ließ die Verwaltung vor dem Tag der Niedersachsen in der Fußgängerzone abbauen – wann Ersatz kommt, steht in den Sternen. Und mittlerweile wächst der Unmut, nicht nur wegen der zurückgebliebenen gefährlichen Stolperfallen. Grüne und Fahrradverbände sagen auch ganz deutlich: Fahrradfreundlichkeit in Innenstädten sieht anders aus.
„In den vergangenen Wochen haben sich bei uns vermehrt Bürger beschwert“, sagt Frank Richter (Grüne). „Hätte man Auto-Parkplätze abgebaut, wäre der Aufschrei groß gewesen.“ Als Bauausschuss-Vorsitzender wolle er demnächst nachhaken, wann endlich Ersatz für die Fahrradständer komme.
Die Antwort wird ihm vermutlich nicht gefallen: Das wird noch dauern. „Termin und Kosten können noch nicht benannt werden“, sagt Stadt-Sprecher Florian Reupke; man müsse Angebote einholen, auswerten, Aufträge vergeben. So lange sollten Räder mittels ihrer eigenen Ständer „ordentlich und mit Rücksicht auf die Örtlichkeiten“ abgestellt werden. Das reicht dem Fahrradclub ADFC aber bei weitem nicht aus. „Radfahrer bekommen wieder einmal das Gefühl, mit ihren berechtigten Anliegen nach sicherer Abstellmöglichkeit nicht ernst genommen zu werden“, sagt Vorsitzende Karin Klaus-Witten. Man brauche die abgebauten Ständer so schnell wie möglich zurück – oder mobile Abstellanlagen als Zwischenlösung: „Einfach nur auf irgendwann vertrösten und nichts machen ist die schlechteste Lösung.“
Die Stadt hatte vor dem Niedersachsentag die 86 Ständer abbauen lassen und will ein neues System installieren, das sich bei Großveranstaltungen flexibler auf- und abbauen lässt. Die alten einbetonierten Ständer waren mit schwerem Gerät aus dem Boden geholt worden, zurück blieben tiefe Löcher. Von diesen kaum zu übersehenden Stolperfallen sei im Rathaus allerdings nichts bekannt, sagt die Verwaltung überraschenderweise: Das aufgebrachte Mineralgemisch werde bei Begehungen kontinuierlich beobachtet und nachgebessert.
Bliebe noch die Frage: Was passiert mit den 86 alten Fahrradständern? Sie, so Sprecher Florian Reupke, sollen an anderer Stelle eingebaut und genutzt werden – wo, steht aber noch nicht fest.