Mord in Reislingen: Schwere Vorwürfe gegen Polizei

Mord in Reislingen: Schwere Vorwürfe gegen Polizei

Wolfsburg. Im Mordfall von Reislingen-Südwest ging vergangenen Mittwoch Abend Frank Bittner, der Witwer des Mordopfers Sabine Bittner, in die Öffentlichkeit. Er trat in der RTL-Sendung „Stern TV“ auf. Wie bereits sein Anwalt Matthias Doehring im Vorfeld, übte auch Bittner Kritik an der Ermittlungsarbeit der Polizei, die er als „Schikane“ bezeichnete.

Mordfall von Reislingen-Südwest: Gestern trat Frank Bittner, der Witwer des Mordopfers Sabine Bittner, in der RTL-Sendung „Stern TV“ auf. Photowerk

Einen „tragischen und undurchsichtigen Mordfall“ kündigte Moderator Steffen Hallaschka den Zuschauern an – und dass er aus Sicht der Polizei einem Zeugen und Täter in einer Person gegenüber sitzen könnte. Bittner gestand vor der Kamera: „Unsere Ehe war strapaziert.“ Er habe aber weder seine Frau getötet noch jemanden damit beauftragt. Die Polizei vermische Vermutungen und Tatsachen, sagte der Witwer; und: „Nach der Akteneinsicht hatte ich mehr Fragen als Antworten.“ Zum Beispiel die, ob eine kanadische Austauschschülerin etwas mit dem Mord an seiner Frau zu tun gehabt haben könnte oder ob es einen anderen Mann in ihrem Leben gab.
Hans-Ulrich Podehl, Leiter der Polizeiinspektion Wolfsburg-Helmstedt, betonte: „Wir haben derzeit keinen dringend Tatverdächtigen.“ Bei Mord stünden jedoch in den meisten Fällen Opfer und Täter in einer Beziehung zueinander. Deshalb gehöre B. zu den Verdächtigen. „Wir müssen bei Tötungsdelikten immer allen Indizien nachgehen und im persönlichen Umfeld ermitteln“, so Podehl.
Gelohnt hat sich der Auftritt aber auch aus polizeiliche Hinsicht, denn während der Sendung gingen Anrufe mit sechs neuen Hinweisen bei der Polizei ein. Jetzt wird auf weitere Zeugen gehofft, die sich unter Telefon (05361) 4646307 melden können.