Die Nase ist zuurück in der Oker
Meinersen. Es ist schon eine Sensation: Gleich zwei Fische namens Nase, deren Bestand deutschlandweit als gefährdet gilt, wurden jetzt in der Oker bei Meinersen entdeckt.

Ein stattliches Exemplar: Zwei Nasen, die bis zu 50 Zentimeter lang werden können, wurden jetzt in der Oker entdeckt.
In dem Fluss wurde die Fischart seit Jahrhunderten nicht nachgewiesen. Da ist es umso bemerkenswerter, dass Martin Geuke, Leiter der am Meinerser Fischpass angelegten Kontrollstation der Aller-Oker-Lachs-Gemeinschaft (AOLG), gleich zwei Exemplare fangen, fotografieren und wieder in die Oker entlassen konnte.
„Die Nase wird in Niedersachsen als stark gefährdeter Fisch geführt“, weiß AOLG-Sprecher Hans-Jürgen Sauer. Durch die Verschmutzung der Flüsse und den Bau von Wehren sei bei dieser Fischart deutschlandweit ein starker Bestandsrückgang zu verzeichnen. Umso erfreulicher sei es da, dass Martin Geuke gleich zwei Exemplare der Nase entdecken konnte. „Damit setzt sich die positive Fischarten-Entwicklung in der Oker fort“, so Sauer.
Im Zuge einer Fischbestandsaufnahme des Niedersächsischen Landesverwaltungsamtes seien 1978/79 in der Oker 20 Arten erfasst worden. „Heute schwimmen wieder 33 Fischarten im Okerwasser“, nennt Sauer Erfolge. Maßgeblich hätten zu dieser erfreulichen Entwicklung die bessere Reinigung der Abwässer und ebenso der Bau von Fischaufstiegsanlagen an den Wander-Hindernissen beigetragen. Besonders erwähnenswert sei da die Meinerser Fischtreppe. Angelegt mit einem Kiesbett, biete sie natürlichen Lebensraum, so dass Sauer zufolge bereits Forellen darin laichen.
Welche Fischarten sich außerdem in Oker und Fischpass tummeln, wird sich demnächst zeigen. Dann ist wieder eine große Bestandsaufnahme geplant. Tauchten nach Aussage von Hans-Jürgen Sauer dabei im Vorjahr seltene Barben wieder auf, schwimmen in diesem Jahr vielleicht sogar weitere Fische namens Nase zum Messen und Wiegen in die Kescher der Fischfreunde.