
Gedankenspiele über Salzgitter im Jahr 2040
Salzgitter. Die Stadt ist durch Fahrradschnellwege erschlossen; WLAN gibt es in allen öffentlichen Verkehrsmitteln und viele Landwirte in Salzgitter bieten als Direkterzeuger ihre Bio-Produkte an: Drei Zukunftsvisionen von Teilnehmern des Workshops „Im/mobile Culture Salzgitter 2040“, die sie mit den Studierenden des Studiengangs Transformation Design der Hochschule für Bildende Künste (HBK) entwickelten.
Zuvor stellten die Studierenden ihre Zukunftsszenarien für Salzgitter vor: Bei dem Thema „Mobilität“ standen Car-Sharing, Draisinen-Taxen und überflüssige Pendelwege im Mittelpunkt. Zum Thema „Wohnen und Arbeiten“ entwickelten sie mit „Senioren-WGs“, die auch Kinder betreuen, neue Ansätze. Beim Thema „Ernährung“ wünschten sich die Studierenden mehr nachhaltige Landwirtschaft.
Diese Präsentationen zu den drei Themen waren dann Ausgangspunkt des Ideenworkshops, für den an drei Tischen diskutiert wurde: Rund 50 Bürger, Vertreter des Ortsrates und des Rates, Mitglieder des Umwelt- und Klimaausschusses ließen sich mit den Studierenden auf diese ungewöhnlichen Gedankenspiele ein, bei denen erst einmal weder die finanziellen noch die realistischen Umsetzungsmöglichkeiten eine Rolle spielten. „Wir denken uns Geschichten aus; wir springen von der Gegenwart in die Zukunft, blicken zurück und analysieren, was für die Umsetzungen nötig ist“, erläuterte Saskia Hebert vom Institut für Transportation Design an der HBK, an dem die Studierenden verschiedene kreative Prozesse für die unterschiedlichsten Szenarien initiieren.
Ohne Vorgaben und unvoreingenommen äußerten die Teilnehmer unter dem Motto „Now-How-Wow“ ihre Wünsche – beispielsweise: Kräuterwanderungen im Höhenzug für Senioren und Familien, einen Bioladen in Thiede oder ein Café, in dem Senioren Kuchen backen und Kinder betreuen. Am Ende stellten die Studierenden die Ergebnisse ihrer drei Themenbereiche kurz vor, bevor sich die Beteiligten einig waren, dass dieser Workshop neue Perspektiven ermöglicht, weil unterschiedliche Menschen zusammen saßen, sich auf den Gegenüber einließen und ohne Sachzwänge ins Gespräch kamen.
Einigkeit bestand darin, dass Veränderungen in Salzgitter nötig sind, um sich gut für die Zukunft aufzustellen. Da viele Menschen Angst vor der Zukunft und vor Veränderungen haben, sei es wichtig, so der Moderator Kristof von Anshelm miteinander im Gespräch zu bleiben, Orte der Begegnung zu schaffen und positive Geschichten von der Zukunft zu entwickeln.
Stadtbaurat Michael Tacke bedankte sich bei den Studierenden und bei den Bürgern, die sich kreativ beteiligt haben. Diese Ideen sollen in die Ausschüsse einfließen. Dieser Workshop ist wichtig, weil unabhängig von der Arbeit in der Verwaltung und der politischen Gremien neue Ansätze der Zusammenarbeit und der Bürgerbeteiligung entwickelt wurden, die Vorbild für weitere städtische Projekte sein könnten.