DITIB Wolfsburg fordert Ende der Gewalt in Syrien und im Irak

DITIB Wolfsburg fordert Ende der Gewalt in Syrien und im Irak

Von Jörn Graue
Wolfsburg. Die Berichte und Bilder aus dem Nordirak und Syrien lassen den Atem stocken: Die Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS) verfolgt und ermordet Menschen anderer Glaubensrichtungen im Geltungsbereich ihres Ende Juni ausgerufenen „Kalifats“. Seit Monaten kämpfen die Bewohner der nordsyrischen Stadt Kobane an der Grenze zur Türkei gegen einen Einmarsch der IS-Milizen.

Die Moschee als offener Ort und Begegnungsstätte: In den Wolfsburger Einrichtungen sind Menschen aller Glaubensrichtungen willkommen. Photowerk

„Wer Menschen aufgrund des Glaubens oder der Konfession verfolgt oder tötet, kann dies nicht mit dem Islam begründen“, sagt der erste Vorsitzende der Türkisch-Islamischen Gemeinde zu Wolfsburg, Ahmet Gökpinar, und bezieht sich damit auf eine aktuelle Stellungnahme der Türkisch-Islamischen Union (DITIB). „Die islamische Religion gestattet in keinem Fall, Menschen aufgrund ihrer Sprache, Religion oder Konfession zu töten, zu foltern oder anderweitig unmenschlich zu behandeln oder aus ihrer Heimat zu vertreiben.“ Er erinnert daran, dass Muslime im Nordirak seit Jahrhundeten friedlich mit Jesiden und Christen zusammenleben würden.
Die andauernde Gewalt in Syrien und im Nordirak ist auch Thema in den Freitagspredigten in der Eyup Sultan Moschee an der Heinrich-Nordhoff-Straße. Unter der Überschrift „Der Islam ist Religion der liebevollen Zuneigung und des Friedens“ werden die Empfehlungen und Fundamente des Glaubens durch den Propheten Mohammed der Gewalt in den kriegerischen Auseinandersetzungen gegenübergestellt: „Die islamische Welt, in der anstatt der liebevollen Zuneigung und Barmherzigkeit der Hass, die Gewalt und Erbarmungslosigkeit herrscht; und anstatt Frieden und Eintracht leider Krieg, Blutvergießen und Tränen herrschen, versetzt unsere Herzen in tiefe Trauer und tiefen Kummer.“
Als Konsequenz fordert Ahmet Gökpinar im Namen der Wolfsburger DITIB, dass sich alle Muslime und die gesamte Menschheit den unmenschlichen Übergriffen und Brutalitäten mit einer gemeinsamen starken Stimme entgegenstellen.

❱❱ Mehr Infos auf www.ditib.de

„Das LKA setzt auf verbesserte Prävention“

„Sowohl international als auch deutschlandweit gilt der Salafismus als zurzeit dynamischste islamistische Bewegung“, sagt Stephanie Weiß, Sprecherin beim Landeskriminalamt Niedersachsen.

Stephanie Weiß, Sprecherin beim Landeskriminalamt.

Schwerpunkte liegen der Kriminaloberkommissarin zufolge im Raum Braunschweig, zu dem auch die Stadt Wolfsburg gezählt wird, sowie Hannover, Osnabrück und Hildesheim. Die Zahl der im Zuge des Syrien-Konfliktes ausgereisten, ausreisewilligen beziehungsweise zurückgekehrten Personen aus Niedersachsen bewegt sich aktuell im „niedrigen zweistelligen Bereich“. Die polizeilichen Maßnahmen gegen diese Personen ergeben sich abhängig vom Einzelfall aus dem Niedersächsischen Gefahrenabwehrrecht oder aus der Strafprozessordnung. „Zum 15. Januar wurde im LKA Niedersachsen eine Präventionsstelle Politisch Motivierte Kriminalität geschaffen. Diese dient vor allem einer verbesserten Koordinierung der Präventionsarbeit innerhalb der niedersächsischen Polizei sowie der fachlichen Unterstützung der Polizeibehörden und  -dienststellen in diesem Bereich“, berichtet Weiß.