Orchideen-Ärger in Wolfsburg: Biker wehren sich

Orchideen-Ärger in Wolfsburg: Biker wehren sich

Wolfsburg. „Wir sind keine Naturzerstörer!“, sagen Wolfsburgs Mountainbiker. Volker Lutz von der Mountainbike-Gruppe MTB-Team Wolfsburg ärgert sich über entsprechende Vorwürfe. Kürzlich hatten Stadtforst und Umweltamt wegen seltener Orchideen auf dem Klieversberg einige Radstrecken gesperrt (Rundblick berichtete).

Konflikt auf dem Klieversberg: Um Orchideen zu schützen, wurden Strecken für Mountainbiker gesperrt. Photowerk

Das MTB-Team ist ein Zusammenschluss von zehn Mountainbike-Fahrern, die auch bei Wettkämpfen antreten. Der Klieversberg gehört zu ihren Trainingsstätten. Und genau dort wachsen die zarten Orchideen. Deshalb sperrte die Stadt Strecken ab, stellte Hinweisschilder auf. Lutz wehrt sich: „Wir rasen nicht ohne Rücksicht auf Verluste kreuz und quer durchs Unterholz“. Die so bezeichneten illegalen Wege, die von den jüngsten Wegsperrungen betroffen sind, befänden sich zum Teil auf dem ehemaligen Trimmpfad, betont er: „Fahrten durchs Unterholz sind mit dem Mountainbike schlicht unmöglich.“
Durch die Berichterstattung und durch den Umgang von Stadtforst und Umweltamt mit den Sportlern fühlt Lutz sich stigmatisiert. „Natürlich gibt es auch schwarze Schafe, von denen wir uns distanzieren“, sagt er, „aber aus unserer Sicht wäre ein offener Dialog wünschenswert gewesen – Kommunikation statt Konfrontation!“
Die Mountainbiker hätten mehrfach versucht, mit dem Forstamt über die Eingrenzung eines Trainingsgebietes für Mountainbiker oder die Ausschilderung einer geeigneten Runde zu reden. „Es erfolgte keine Reaktion“, so Lutz, „stattdessen wurden junge Bäume gefällt und auf die Wege gelegt – äußerst fragwürdig.“ Stadtförster Dirk Schäfer hatte diese Maßnahme mit dem Schutz seltener Orchideen erklärt.