Kriminalitätsstatistik: Kreis Gifhorn ist eine der sichersten Regionen im Land

Landkreis Gifhorn. Immer weniger Gewaltdelikte, immer weniger Diebstähle und Betrügereien, dazu eine höhere Aufklärungsquote: Das ist das Fazit, das die Polizei in ihrer Kriminalitätsstatistik für 2013 zieht. Ein Sorgenkind allerdings sind die Wohnungseinbrüche.

Trübt die positive Statistik: Die Zahl der Einbrüche bereitet der Polizei große Sorgen.

Die Gesamtzahl der Straftaten lag zum dritten Mal in Folge unter der 9000er-Marke, sank von 8723 in 2012 auf 8111 in 2013. Rückgänge gab es vor allem bei Sachbeschädigungen an Fahrzeugen (118 Fälle weniger), Körperverletzungen (155), einfachem Diebstahl (170) und Warenkreditbetrug (172). Waren es 2012 noch 14 so genannte Straftaten gegen das Leben, gab es im vergangenen Jahr fünf. Die Aufklärungsquote stieg auf 62,72 Prozent.
Große Sorgen bereiten der Polizei allerdings die Wohnungseinbrüche, laut Kripochef Jürgen Schmidt „eine Kriminalitätsform, die die Bürger stark beeinträchtigt“ – und deren Fallzahlen deutlich steigen: innerhalb eines Jahres von 166 auf 211. Der Landkreis sei eine wohlhabende Region, die verkehrsgünstig liege. Da hinter den Taten häufig osteuropäische Banden steckten, deren Mitglieder nicht lange vor Ort seien und hauptsächlich kaum zurückzuverfolgende Wertsachen stehlen, sei die Aufklärung sehr schwierig. Die Quote lag 2013 bei 18,48 Prozent.
Wohnungseinbrüche sind also ein akutes Problem. Und die leicht verwertbare Beute, Bargeld und bald eingeschmolzener Goldschmuck, lasse sich kaum verfolgen. Was erschwerend hinzu komme: „Wir sind für die Täter ein bevorzugtes Gebiet“ – eine wohlhabende Region mit gutem Verkehrsanschluss.
„Wir arbeiten daran“: Eine wichtige Rolle beim Kampf gegen die Einbrüche spielt laut Schmidt die Prävention. Der Fachmann dafür, Heinz-Hermann Salge, war 2013 in 220 Privathaushalten, um zu beraten. Was ihm auffiel: Die wenigsten hätten sichere Terrassentür- und Fensterschlösser. Immerhin sei das Aufhebeln von Terrassentüren und Fenstern häufigste Methode für Einbrecher, ins Haus zu gelangen.Wichtig sei auch, dass Bürger verdächtige Beobachtungen frühzeitig der Polizei melden.
Unter dem Strich aber zählt Gifhorn mit 4743 Straftaten pro 100.000 Einwohnern zu den sichersten Kreisen im Land.