Weil die Nachfolger fehlen: DFG Salzgitter sagt für immer Adieu
Ein Völker verbindende Institution in Salzgitter, die Deutsch-Französische Gesellschaft, gibt es nicht mehr. Bei der Mitgliederversammlung wurde einstimmig die Auflösung der Gesellschaft beschlossen.

Horst Niemann hat sich 40 Jahre für die deutsch-französische Gemeinschaft eingesetzt. Nun ist Schluss.
Der alte Vorstand mit dem Vorsitzenden Horst Niemann hatte nach jahrzehntelanger Leitung die Verantwortung in jüngere Hände geben wollen. Dazu hatte sich niemand gefunden. Darum musste satzungsgemäß der Verein aufgelöst werden. Verbleibende Kassenbestände gehen an die Stadt Salzgitter.
Horst Niemann, der zusammen mit Reinhard Möller und Ilse Krebs zu Liquidatoren bestimmt wurde, bedauert es sehr, dass die Idee des Franco-Allemand nicht mehr fortgeführt werden kann. Der bisherige Vorsitzende empfiehlt den 100 Mitgliedern, sich den Deutsch-Französischen Gesellschaften in Bad Harzburg, Braunschweig oder Wolfenbüttel anzuschließen. In einem Brief hat er ihnen für das oft sogar über Jahrzehnte entgegengebrachte Vertrauen gedankt. Horst Niemann erinnert sich noch heute an die Gründungsversammlung am 22. März 1973 im Ratskeller zurück, bei der sich gleich 50 Bürger der DFG anschlossen. In monatlichen Veranstaltungen hat sie die Regionen und die Kultur Frankreichs vorgestellt.
In den 40 Jahren war Herausragend die Unterzeichnung der Städtepartnerschaft 1980 zwischen Salzgitter und Créteil. Eine protokollarische Besonderheit war 1985 der Besuch des französischen Botschafters Jacques Morizet. Die Würdigung der Arbeit der DFG fand ihren Ausdruck durch Besuche der Generalkonsulen aus Hamburg und durch diverse Auszeichnungen.
Gründungspräsident Niemann wurde 1992 als „Chevalier dans l´Ordre des Palmes Académiques“ durch die französische Regierung gewürdigt. Mit der Verleihung der Stadtmedaille Salzgitters und der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes 1996 wurde die Arbeit der DFG gewürdigt. Ein Projekt liegt Niemann immer noch am Herzen, der DFG-Förderpreis für Schüler mit sehr guten Französischkenntnissen in Klasse 10 und im Abitur. Er hofft, dass diese Würdigung in anderer Form weiterleben wird.

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