Im Schutz der Dunkelheit gehen Einbrecher in Salgzitter gleich serienweise ans Werk

Im Schutz der Dunkelheit gehen Einbrecher in Salgzitter gleich serienweise ans Werk

Ob Gartenlaube oder Einfamilienhaus: Die dunkle Jahreszeit macht es auch in Salzgitter vielen Ganoven leichter, in Gebäude aller Art einzusteigen. Fast täglich meldet die Polizei in diesen Tagen einen oder mehrere Einbrüche im Stadtgebiet.  

Die Polizei Salzgitter meldet in dieser Zeit fast täglich Einbrüche im Stadtgebiet, manchmal auch mehrere. Foto: GDV

Es ist das Gesprächsthema in Salzgitter seit Mittwoch. Unbekannte hatten am Dienstag am späten Nachmittag im Schutz der Dunkelheit bei Oberbürgermeister Frank Klingebiel die Terrassentür aufgehebelt und waren so in sein Haus in Salgzitter-Bad eingedrungen. Sie entwendeten etwas Schmuck und machten sich aus über das Nachbargründstück dem Staub, als dessen Ehefrau heimkam. Eine Fahndung auch mit Spürhund blieb erfolglos.

„Das kann jedem passieren, auch einem Oberbürgermeister“, will Klingebiel nicht so viel Aufhebens darum machen,  dass er betroffen ist. Allerdings hinterlasse es schon ein „komisches Gefühl“, wenn sich jemand so Zugang in die Privatsphäre verschafft habe.

Es ist ein Fall, wie sich zum Teil mehrere täglich in den Berichten der Polizei-Inspektion Salzgitter finden, die mitterlweile eine Ermittlugnsgruppe eingesetzt hat. So tauchten am Freitag gleich drei Einbrüche in der Liste auf. Ins Fairkauf-Haus der Caritas in Lebenstedt war Mittwoch jemand eingedrungen, am Donnerstag erbeuteten Unbekannte zehn Falschen Bier in einer Gartenlaube an der Feldstraße in Lebenstedt, und das Sportheim beim RSV Salzgitter in Groß Mahner hatte ebenfalls dieser Tage ungebetenen Besuch. Es fehlt zwar nichts, aber die Täter richteten einen Schaden von etwa 600 Euro an.

„In der dunklen Jahreszeit haben Einbrecher Hochkonjunktur“, so auch Heinz-Uwe Sauter, Sprecher des Bezirks Braunschweig im Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK). Denn verwaiste Wohnungen seien leicht an dunklen Fenstern auszumachen. „Es ist schlimm und beängstigend, wenn man dann nach Hause kommt und die Eingangstür oder die Fenster aufgebrochen findet, die Wohnung zerwühlt ist und Wertgegenstände fehlen“, heißt es in einer BVK-Pressemitteilung.

Außer dem Schock über die  Verletzung der Privatsphäre fehlen oft auch Wertgegestände. Sauter: „Einbrecher sind in der Regel nicht sehr wählerisch. Sie nehmen alles mit, was sich schnell transportieren und leicht verkaufen lässt:  Schmuck, Smartphones, Laptops und natürlich auch Bargeld.“ Laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) sei 2012 in Deutschland ein Schaden von durchschnittlich 3.300 Euro entstanden, so hoch wie noch nie.

In der Regel komme die Hausratversicherung für die finanzielle Entschädigung auf, informiert Sauter. „Sie übernimmt die Wiederbeschaffungskosten für gestohlene Gegenstände und erstattet die Kosten für Reparaturmaßnahmen der aufgebrochenen Fenster oder Türen.“ Einbruchsschäden könnten bei neueren Policen aber auch über die Wohngebäudeversicherung abgedeckt sein. Die Hausratversicherung schließt normalerweise auch zeitweilige Übernachtungskosten ein, sollte die Wohnung so verwüstet und  erstmal unbewohnbar sein.

Immerhin haben schon 77 Prozent aller Haushalte eine solche Hausratpolice abgeschlossen. „Dennoch sollte die Versicherungssumme in angemessenen Zeiträumen überprüft werden. Schließlich verändert sich der Wert des eigenen Hausstands mit den Jahren“, so Sauter. Als Richtwert gelten 650 Euro pro Quadratmeter Wohnungsfläche, um die richtige Summe zu berechnen und nicht unterversichert zu sein.