Wolfsburgs Haus in Würfelform
Lustig und sinnlos: Der e-Mobility-Cube vor dem Bahnhof steht leer, eine neue Nutzung ist nicht in Sicht Photowerk

Wolfsburgs Haus in Würfelform

Wolfsburg. Am Bahnhof steht nicht nur eines der lustigsten Gebäude Wolfsburgs, sondern auch eines der wohl sinnlosesten. Auch nach einem Jahr intensivem Nachdenken ist der Stadt noch keine sinnvolle Nachnutzung für den so genannten „e-Mobility-Cube“ eingefallen. Nun hofft man im Rathaus, dass sich das Würfelhaus wenigstens beim Tag der Niedersachsen im nächsten Jahr nützlich machen kann – wenn dieser denn kommt.
Für 1,3 Millionen Euro wurde der Cube (übersetzt: Wür-fel) im Zuge der e-Mobility-Initiative der Stadt errichtet, ein Drittel kam aus Fördergeldern des Landes für das „Schaufenster Elektromobilität“. Inhaltliches Konzept: Von hier aus sollte der Verleih der e-Bikes und e-Cars gesteuert werden, die an verschiedenen Stellen in der Stadt gemietet werden können. Doch kaum war der viergeschossige Holzbau im Oktober 2015 offiziell eröffnet, endete zum 31. Dezember 2015 auch schon das Modellprojekt. Für den weiteren Verleih der Elektrofahrzeuge konnte die Stadt zwar die InnoZ-GmbH verpflichten, in Bezug auf den Cube aber winkte das Unternehmen ab – kein Interesse.
Seit einem Jahr bastelt die Stadt an einer Nachnutzung, seit Juli steht das Haus vor dem Bahnhof endgültig leer, konkrete Ideen für den erhofften Einzug „mobilitätsaffiner Dienstleister“: keine. Ob Segway-Verleih oder Fahrradwerkstatt, sämtliche Gespräche mit potenziellen Betreibern erbrachten nichts. Aktueller Stand der Dinge nun: „Wir erwägen, das Gebäude als Anlaufpunkt und als Arbeitsräume für den Tag der Niedersachsen zu nutzen“, sagt Stadt-Sprecherin Elke Wichmann. Die Veranstaltung soll im September 2017 in Wolfsburg stattfinden. Was danach wird, ist weiter offen.